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Daniel Wolski in U-HaftNRW-Lokalpolitiker gesteht, Jugendliche gegen Bezahlung missbraucht zu haben

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Daniel Wolski sitzt seit Monaten in Untersuchungshaft.

Daniel Wolski sitzt seit Monaten in Untersuchungshaft. (Archivbild)

Der ehemalige stellvertretende Bürgermeister von Lünen, Daniel Wolski, ist in Teilen geständig. Bald könnte er dennoch aus der U-Haft entlassen werden.

Der wegen sexuellen Missbrauchsvorwürfen in U-Haft sitzende frühere Vize-Bürgermeister von Lünen, Daniel Wolski, könnte bald aus der Untersuchungshaft entlassen werden.

Seine Verteidigerin hat für Mitte Januar einen Haftprüfungstermin beim Amtsgericht Bochum beantragt, wie der Westdeutsche Rundfunk (WDR) am Mittwoch (3. Januar) berichtete. In gut einer Woche könnte dann entschieden werden, ob weiterhin Fluchtgefahr besteht. Liegt diese Einschätzung nicht mehr vor, könnte Wolski unter Auflagen wieder freikommen.

SPD-Politiker Daniel Wolski legte nach Missbrauchsvorwürfen Teilgeständnis ab

Daniel Wolski hat einzelne Taten eingeräumt. Er habe sich gegenüber der Polizei teilweise geständig gezeigt, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Bochum bereits im Dezember 2023. Einige der Vorfälle habe er jedoch auch anders dargestellt, als sie ihm vorgeworfen worden seien.

Wolski wurde Anfang Dezember von der Polizei vernommen. Dabei habe der SPD-Politiker laut WDR zugegeben, dass er zwischen 2018 und 2023 Minderjährige missbraucht und ihnen dafür Geld gezahlt hatte. Aktuell werden Wolski demnach neun konkrete Fälle vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft erwarte den zeitnahen Abschluss der Ermittlungen, hieß es. Eine Anklage ist bisher noch nicht eingereicht.

Missbrauchsvorwürfe: Fall Daniel Wolski könnte vor Gericht landen

Laut WDR, der sich auf die Staatsanwaltschaft Bochum bezieht, könnte es Ende Januar möglicherweise neue Informationen dazu geben, ob und wann es zu einem Prozess komme.

Der ehrenamtliche Kommunalpolitiker Wolski war Ende Oktober in Untersuchungshaft genommen worden. Er soll nach im Dezember bekannt gewordenen Ermittlungsstand in neun Fällen Jugendliche und ein Kind gegen Bezahlung missbraucht haben. Dabei soll er in einem der ihm vorgeworfenen Fälle 40 Euro gezahlt haben, in einem anderen Fall mit Kleidung im Wert von etwa 150 Euro.

Daniel Wolski legte politisches Amt in der U-Haft nieder

Im Fall des Kindes sei die vorgeworfene Tat virtuell erfolgt, in den anderen Fällen bei persönlichen Treffen, hatte die Staatsanwaltschaft nach seiner Festnahme berichtet. Bei einer Durchsuchung im Frühjahr 2023 waren laut den Ermittlern zudem rund 40 Datenträger mit kinder- und jugendpornografischen Inhalten sowie Chats mit mutmaßlichen Missbrauchsopfern gefunden worden. Wolski hatte sein Amt in der U-Haft niedergelegt.

Für Aufregung sorgte am Donnerstag zudem die Nachricht, dass Wolski trotz U-Haft seit Oktober 2023 weiterhin für seine Ratsmitgliedschaft und Ausschusstätigkeiten noch Geld aus der Stadtkasse bis Ende des Jahres erhalten haben soll. Dies berichtete unter anderem die „Ruhrnachrichten“. (pst mit dpa)