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Tier gegen Chipstüte getauschtKatze in Verkaufsautomaten eingesperrt – Tätern droht hohe Strafe

Lesezeit 3 Minuten
Chipstüten im Verkaufsautomat

Die mittlerweile geständigen Täter nahmen eine Tüte Chips aus dem Automaten in Fehrenbracht und sperrten das die lebende Katze in die kleine Box. (Symbolbild)

Dieser Scherz ging nach hinten los: Jugendliche sperrten eine Katze in das winzige Fach eines Automaten in NRW ein. Der Betreiber ist fassungslos.

Chips, Schokolade, Kaffee oder Kaltgetränke: Viele Deutsche nutzen das Angebot in Verkaufsautomaten vor Zugreisen, auf der Arbeit oder am Flughafen. Was Passanten nun in einem Automaten in Fehrenbracht bei Finnentrop fanden, löste allerdings keinen Kaufanreiz, sondern Entsetzen aus. In einem Fach war dort nicht wie sonst üblich eine Chipstüte zu erwerben, es saß stattdessen eine lebende Katze hinter der Glasscheibe.

NRW: Katze in Verkaufsautomaten eingesperrt – Kundin macht Entdeckung

Das Portal „LokalPlus“ und der WDR berichteten über den Vorfall und zeigen ein Foto des grau getigerten Tieres, das in dem engen Fach mit der Klappennummer 344 lag, aus dem es selbst nicht mehr herauskommen konnte. Das ganze Dorf habe sich gefragt, wie es dazu kommen konnte, heißt es in dem Bericht.

Eine Kundin hatte das Tier im Verkaufsautomaten am Radweg in Fehrenbracht entdeckt und völlig aufgebracht den Betreiber verständigt. Der ging schnell davon aus, dass Unbekannte die Katze hier wohl absichtlich eingesperrt hatten. Anlass zu dieser Vermutung gaben demnach die Auswertungen mehrerer Videokameras in dem Container, die die Tat dokumentierten. Laut Informationen des Automatenbetreibers handelt es sich den Berichten zufolge um einen „Jungenstreich“.

Katze in Fach von Automaten eingesperrt – Betreiber befreit Tier

Unternehmer Björn Dönges, der laut WDR den Snackautomaten aufgestellt hat, ist angesichts des Vorfalls außer sich. Er geht davon aus, dass die Täter eine Tüte Chips an dem Automaten gekauft und dann die Katze in das geöffnete Fach gesperrt haben. „Das ist kein Kavaliersdelikt, sondern Vorsatz und Sachbeschädigung. Ihre Zutraulichkeit wurde der Katze vermutlich zum Verhängnis“, sagte er „LokalPlus“.

Er habe die Meldung zuerst nicht glauben können und sei von einem „Joke“ ausgegangen. Als er realisiert habe, dass die Zeugin sich keinen schlechten Scherz erlaubt habe, sondern die Wahrheit sagte, habe er sofort gehandelt und das Tier aus seiner Notlage befreit.

Jugendliche Täter stellen sich und entschuldigen sich

Die Polizei hat jetzt Anzeige erstattet. Die mutmaßlichen Täter seien deutlich zu erkennen, berichtet der WDR. „Ich weiß, wer es war. Wenn er sich bis heute abend nicht gemeldet hat, geht es mit größeren Schritten weiter“, so Dönges, der der Person die Möglichkeit geben will, sich selbst zu stellen und die Tat einzuräumen. Wie der WDR mitteilt, hätten sich tatsächlich kurz darauf drei Jugendliche bei Björn Dönges gemeldet und sich entschuldigt.

Rund fünf Stunden soll die Katze in dem Automaten verbracht haben. Auf die Täter könnte eine hohe Strafe zu kommen, laut Tierschutzgesetz wird für eine solche Tat ein Bußgeld bis zu 50.000 Euro veranschlagt. Da die Täter allerdings offenbar noch nicht volljährig sind, dürfte dieses Strafmaß nicht ausgeschöpft werden.

In Automaten eingesperrte Katze wohlauf

Die wichtigste Nachricht: Der Katze geht es gut. Björn Dönges hat das Tier aufgepäppelt und sich sofort verliebt. „Völlig zutraulich! Schnurrte mir sofort um die Beine herum und war, als wäre es meine eigene“, so Dönges.