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„Sie haben unser Boot regelrecht gejagt“Katamaran-Crew wird von Haien angegriffen – Küstenwache hilft

Lesezeit 2 Minuten
Ein „Cookie Cutter Shark“, der im Golf von Mexico von einem Forschungsschiff gefangen wurde.

Ein „Cookie Cutter Shark“, der im Golf von Mexico von einem Forschungsschiff gefangen wurde. Im Korallenmeer vor Australien hat ein Haischwarm einen Katamaran angegriffen. (Symbolbild)

Zigarrenhaie haben regelrecht den Luft-gefüllten Katamaran kaputt gebissen, der Bug des Bootes war bereits unter Wasser.

Die australische Küstenwache hat in einem dramatischen Einsatz drei Seeleute von einem kenternden Katamaran gerettet. Wie die Küstenwache am Mittwochabend mitteilte, wurde das Boot im Korallenmeer von Haien angegriffen. Gerettet werden konnten die drei Personen durch ein Rettungssignal, das die Seeleute abgesetzt hatten.

Rettung vor australischer Küste: Katamaran-Crew wird von Zigarrenhaien angegriffen

Die australische Küstenwache (AMSA) reagierte demnach um 1.30 Uhr auf den Notruf der Katamaran-Crew. Die Gruppe war vom Inselstaat Vanuatu aufgebrochen, um ans australische Festland Cairns zu kommen.

Bemerkenswert ist der Angriff auf den Schlauchboot-Katamaran: Das etwa neun Meter lange Boot, das unter der Flagge Panamas fuhr, wurde am Bug massiv durch mehrere Haiangriffe beschädigt, beschrieb die australische Küstenwache.

Bisswunde an einem Thunfisch: „Cookiecutter Sharks“ beißen kreisrunde Wunden in Tiere, was ihnen den Namensvergleich zu einer Plätzchen-Ausstechform brachte.

Bisswunde an einem Thunfisch: „Cookiecutter Sharks“ beißen kreisrunde Wunden in Tiere, was ihnen den Namensvergleich zu einer Plätzchen-Ausstechform brachte.

Nach Angaben des US-Mediums „CNN“ waren mehrere sogenannte Zigarrenhaie für den Angriff ursächlich. Zigarrenhaie, oder im englischen „Cookiecutter Sharks“ genannt, beißen kreisrunde Löcher in ihre Beute. An tierischen Opfern verursachen sie Wunden in der Haut, die aussehen, als wären sie wie mit einem Plätzchen-Ausstechform entstanden. Warum die Tiere so aggressiv den Katamaran angriffen, ist auch durch die australische Küstenwache noch nicht geklärt.

„Cookiecutter Sharks“: Ungewöhnlicher Hai-Angriff auf Katamaran-Crew

Sowohl die Küstenwache als auch die Katamaran-Crew, zwei Russen und ein Franzose, schilderten teilweise dramatische Szenen der Rettung: Bereits am Dienstag habe es den ersten Hai-Angriff gegeben, der das Heck des Katamarans „komplett unter Wasser“ brachte. Die Crew harrte einen Tag auf dem zu kentern drohenden Katamaran aus, bevor es am Mittwoch zu einem zweiten Angriff der „Cookiecutter Sharks“ kam, der Katamaran wurde weiter beschädigt.

„Sie haben unser Boot regelrecht gejagt, offenbar haben sie es auf Luft-gefüllte Boote abgesehen. Unser Katamaran hatte viele Löcher und begann zu sinken“, beschrieb ein Segler die Lage gegenüber „CNN“. Die Crew hatte geplant, als erste Mannschaft die Erde in einem Luft-gefüllten Katamaran zu umrunden.

Anders als etwa Hammerhaie oder Weiße Haie sind Zigarrenhaie normalerweise nicht für Angriffe auf Menschen oder Boote bekannt. Dagegen spricht auch ihre Größe: „Cookiecutter Sharks“ werden in der Regel nicht größer als 45 Zentimeter. Zuletzt gab es außerdem einige Meldungen über Orca-Angriffe auf Segelboote.

Die australische Küstenwache setzte zur Rettung das Transportboot Dugong Ace und einen Rettungshelikopter ein. Die Katamaran-Crew konnte wegen des Radio-Notsignals auf dem Korallenmeer geortet werden, die Segler kamen mit dem Schrecken davon. (mab)