„Großstadtrevier“-SchauspielerJan Fedder mit 64 Jahren gestorben
Hamburg – Schauspieler Jan Fedder ist tot. Er starb im Alter von 64 Jahren in Hamburg. „Um 18.47 ist der Hamburger Ehrenkommissar Jan Fedder tot in seiner Wohnung gefunden worden“, teilte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur am Montag mit. Zuerst hatte die „Bild“-Zeitung darüber berichtet.
Vor allem die TV-Vorabendserie „Großstadtrevier“ hatte ihn bekanntgemacht: Seit 1992 war er in dem ARD-Dauerbrenner als Hamburger Polizist Dirk Matthies zu sehen. Auch für vier Siegfried-Lenz-Verfilmungen stand er vor der Kamera - für seine Darstellung in „Der Mann im Strom“ erhielt er 2006 den Deutschen Fernsehpreis.
Erste große Rolle in „Das Boot“
Seine erste große Rolle hatte Fedder auf der Leinwand: In Wolfgang Petersens Klassiker „Das Boot“ (1981) spielte er Bootsmaat Pilgrim. Ausflüge ins Kino unternahm Fedder später selten, das Fernsehen wurde zu seinem Metier. In mehr als 400 Produktionen war er mit von der Partie und machte mit unverwechselbarer Stimme und Akzent norddeutsche Charaktere zu seinem Markenzeichen. Die NDR-Serie „Neues aus Büttenwarder“ mit Fedder als Bauer Brakelmann und Peter Heinrich Brix als dessen Kumpel „Adsche“ wurde vor allem im Norden Kult.
NDR-Intendant Lutz Marmor reagierte noch am Abend auf die Meldung von Fedders Tod: „Ich bin traurig. Jan Fedder war ein Norddeutscher durch und durch: ehrlich, echt, direkt, manchmal raubeinig, aber im Kern herzlich. Ein echter Volksschauspieler. Er verkörperte verschmitzte Typen genauso überzeugend wie melancholische und wortkarge Menschen. Der NDR hat Jan Fedder viel zu verdanken, die Zuschauerinnen und Zuschauer haben ihn geliebt. Der Tod dieses einzigartigen Schauspielers hinterlässt eine große Lücke. Mein Mitgefühl gilt vor allem seiner Frau.“
Der auf St. Pauli aufgewachsene Sohn eines Kneipenbesitzers war ein waschechter Hamburger Jung. (dpa)