54.000 MenschenMehr als halbe Stadt muss wegen Fliegerbombe evakuiert werden
Rom – Wegen der Entschärfung einer Weltkriegsbombe haben am Sonntag in der süditalienischen Stadt Brindisi rund 54.000 Menschen ihre Häuser verlassen - mehr als die Hälfte der Stadtbevölkerung. Wie italienische Medien berichteten, erfolgte die Evakuierung in einem Radius von eineinhalb Kilometern.
Den Berichten zufolge war die Entschärfung der mutmaßlich aus dem Jahr 1941 stammenden Bombe die bislang größte Aktion dieser Art in Italien seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Rund tausend Einsatzkräfte sowie 250 freiwillige Helfer waren im Einsatz.
200 Häftlinge müssen in Brindisi verlegt werden
Am Sonntagmittag entschärften Bombenexperten der italienischen Armee den Blindgänger erfolgreich. Laut der Nachrichtenagentur AGI wurden unter anderem mehr als 200 Gefängnisinsassen während der Maßnahme in andere Gefängnisse verlegt. Im Umkreis von 500 Metern um die Fundstelle wurde zudem die Gasversorgung vorsichtshalber abgestellt sowie der Zug- und Flugverkehr in dem betroffenen Gebiet zwischenzeitlich gestoppt.
Die ein Meter lange und 220 Kilogramm schwere Bombe war Anfang November bei Bauarbeiten für ein Kino gefunden worden. Sie war durch Baugeräte beschädigt worden, was den Einsatz am Wochenende noch schwieriger und gefährlicher machte. In der Stadt Brindisi an der Adriaküste leben rund 87.000 Menschen. (afp)