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Rettungsaktion im MittelmeerDeutsches Seenotrettungsschiff „Humanity 1“ in Italien festgesetzt

Lesezeit 2 Minuten
ARCHIV - 11.08.2022, Italien, ---: Migranten sitzen in einem Holzboot im Mittelmeer nahe der Insel Lampedusa. (zu dpa «Erneut Hunderte Bootsmigranten auf Lampedusa gelandet») Foto: Francisco Seco/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

ARCHIV - 11.08.2022, Italien, ---: Migranten sitzen in einem Holzboot im Mittelmeer nahe der Insel Lampedusa. (zu dpa ´Erneut Hunderte Bootsmigranten auf Lampedusa gelandet») Foto: Francisco Seco/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Nach Angaben der Organisation SOS Humanity wurde eins ihrer Seenotrettungsschiffe in Italien festgesetzt. Die Blockade gilt für 20 Tage.

Die italienischen Behörden haben nach Angaben von SOS Humanity das Seenotrettungsschiff der deutschen Hilfsorganisation festgesetzt. Das Schiff „Humanity 1“ sei nach einer Rettungsaktion im zentralen Mittelmeer am Samstagabend von den Behörden in der süditalienischen Stadt Crotone aus dem Verkehr gezogen worden, teilte die Organisation am Montag mit. Die Blockade gilt demnach für 20 Tage, zudem wurde eine Geldstrafe verhängt. Von der italienischen Küstenwache gab es zunächst keine offiziellen Informationen dazu.

Schiff „Humanity 1“ vor Italien festgesetzt

Die Crew der „Humanity 1“ sei über die Festsetzung informiert worden, nachdem sie am Samstag etwa 200 Bootsmigranten aus Seenot gerettet und in der Hafenstadt in Kalabrien an Land gebracht habe, hieß es von SOS Humanity. Die Behörden werfen der Organisation demnach vor, bei einem Rettungseinsatz zuvor die Anweisungen der zuständigen libyschen Küstenwache zum Verlassen des Gebiets ignoriert zu haben.

Bei dem Einsatz konnten 46 Menschen, die sich den Angaben der deutschen Organisation zufolge bereits im Wasser befanden, gerettet werden. Die italienischen Behörden behaupten wiederum, die Crew sei dafür verantwortlich, dass die Bootsmigranten vor der libyschen Küstenwache geflohen und ins Wasser gesprungen seien. SOS Humanity bestreitet die Vorwürfe und kündigte an, dagegen klagen zu wollen.

Zivile Seenotretter sind der Rechtsregierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni ein Dorn im Auge. Mit einem Gesetz, das bei angeblichen Verstößen Festsetzungen und Geldstrafen vorsieht, hat sie das Vorgehen gegen sie verschärft. Hilfsorganisationen kritisieren, dass sie so an der Rettung von Menschen in Seenot gehindert werden. (dpa)