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Nach Kopftuch-KritikSchauspieler im Iran berichtet von Verurteilung

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Junge Mädchen laufen vor einem Wandgemälde mit der iranischen Nationalflagge im Zentrum der Hauptstadt Teheran.

Junge Mädchen laufen vor einem Wandgemälde mit der iranischen Nationalflagge im Zentrum der Hauptstadt Teheran.

Nach eigenen Angaben sei er zu fünf Jahren Haft verurteil worden.

Im Iran ist ein Schauspieler nach Kritik an der gewaltsamen Durchsetzung der Kopftuchpflicht nach eigenen Angaben zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Mohamad Sadeghi veröffentlichte am Sonntag ein Video auf seinem Instagram-Konto, in dem er die Verurteilung bekannt machte. Die Justiz werfe ihm vor, dazu angestiftet zu haben, die Sicherheit des Landes zu stören, sagt er darin. Eine Mitteilung der Justiz gab es zunächst nicht.

Sadeghi war im Juli in seinem Wohnsitz in der Hauptstadt Teheran festgenommen worden und kam auf Kaution auf freien Fuß. Vor der Festnahme hatte der Schauspieler ein Video veröffentlicht, in dem er das gewaltsame Vorgehen des Staates gegen Frauen kritisierte, die sich nicht an die strengen Kleidervorschriften halten.

Iran: Viele Frauen ignorieren die Kopftuchplicht

Seit dem Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini in Polizeigewahrsam vor mehr als einem Jahr ignorieren viele Frauen in den Metropolen des Landes die Kopftuchpflicht aus Protest gegen das islamische Herrschaftssystem. Mahsa Amini war festgenommen worden, weil sie gegen die Kleiderordnung verstoßen haben soll. Ihr Tod löste im Herbst 2022 die schwersten Proteste seit Jahrzehnten im Iran aus. (dpa)