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Wegen Atemnot im KrankenhausSchon wieder wurden Schulmädchen im Iran vergiftet

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Frauen protestieren beim „Global Womens March“ in Washington, D.C., gegen die Giftgasangriffe auf Schulmädchen im Iran.

Frauen protestieren beim „Global Womens March“ in Washington, D.C., gegen die Giftgasangriffe auf Schulmädchen im Iran, die sich seit November in dem Land zutragen. Jetzt gab es einen weiteren Fall.

Die Mädchen sind gerade erst aus den Ferien wiedergekommen. Im Iran sind seit November mehr als 5000 Schülerinnen vergiftet worden.

Drei Wochen nach der letzten Vergiftung von Schulmädchen im Iran hat es in einer Schule in Tabris im Nordwesten des Landes einen weiteren Vorfall gegeben. 20 Schülerinnen seien mit Atemnot in ein Krankenhaus gebracht worden, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Irna am Dienstag (4. März).

Keines der Mädchen befinde sich in Lebensgefahr, sagte der Chef der örtlichen Notaufnahme, Asghar Dschafari, gegenüber Irna. Der Vorfall ereignete sich zwei Tage nachdem die Schülerinnen aus zweiwöchigen Ferien anlässlich des Frühlingsfestes Nouruz zurückgekehrt waren.

Mehr als 5000 Vergiftungen seit November im Iran

Seit Ende November werden im Iran immer wieder Vergiftungen an Mädchenschulen gemeldet. Tausende Schülerinnen litten unter Symptomen wie Übelkeit und Atemnot, nachdem sie „unangenehme“ Gerüche auf dem Schulgelände bemerkt hatten. Manche von ihnen fielen in Ohnmacht oder mussten im Krankenhaus behandelt werden.

Nach offiziellen Angaben waren seit November insgesamt mehr als 5000 Schülerinnen in mehr als 230 Einrichtungen in 25 der 31 Provinzen des Landes betroffen. Anfang März hatte der Iran gemeldet, mehr als 100 Menschen in Zusammenhang mit den Vergiftungen festgenommen zu haben.

Angesichts der Häufung der Fälle hatten die Eltern der betroffenen Schülerinnen und Bewohner demonstriert und die Regierung aufgefordert zu handeln.

Die Massenvergiftungen traten zwei Monate nach dem Beginn von landesweiten Protesten für mehr Frauenrechte und demokratische Reformen auf. Diese waren durch den Tod der jungen Kurdin Mahsa Amini ausgelöst worden, die nach ihrer Festnahme durch die Sittenpolizei wegen eines nicht ordnungsgemäß getragenen Kopftuchs gestorben war. (AFP)