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Monsun-RegenfälleUNESCO-Welterbe in Indien von Flutwasser umgeben

Lesezeit 2 Minuten
Dieses am 17. Juli aufgenomme Foto zeigt die überfluteten Flussufer des Yamuna in Agra, Indien. Das Wasser reicht fast bis an das Welterbe Taj Mahal.

Neben Flutwasser sieht man die Kuppel und die Minarette des Taj Mahal.

Zum ersten Mal seit 45 Jahren ist der Fluss Yamuna bis an den Rand des Taj Mahal angestiegen.

Millionen Menschen haben dieses Bauwerk aus weißem Marmor schon besucht. Der Taj Mahal ist wahrscheinlich das bekannteste Gebäude im südasiatischen Land Indien. Aber fast nie sehen die Besucherinnen und Besucher ihn so, wie er jetzt gerade aussieht: Das braune Wasser des Flusses Yamuna reicht direkt bis an den Bau heran.

Blick auf den Fluss Yamuna, der zum ersten Mal seit 45 Jahren bis an den Rand des Taj Mahal angestiegen ist.

Blick auf den Fluss Yamuna, der zum ersten Mal seit 45 Jahren bis an den Rand des Taj Mahal angestiegen ist.

Nach heftigen Monsun-Regenfällen hat der Fluss Yamuna, der durch Indiens Hauptstadt Neu Delhi fließt, einen Rekordwasserstand erreicht. Wie die Behörden letzte Woche Freitag mitteilten, versuchten Armeeingenieure, das Wasser einzudämmen. Indiens zentrale Wasserkommission warnte im Onlinedienst Twitter vor einer „extremen Überschwemmungssituation“. Der Fluss erreichte demnach am Donnerstag eine Rekordbreite von 208,66 Metern.

Indien: Flussbreite des Yamuna durch Monsun auf Rekordstand

Die Flussbreite übertraf damit den bisherigen Rekordstand von 207,49 Metern im Jahr 1978. Die Wassermassen bedrohten die tieferliegenden Bezirke der Millionenmetropole. Die Behörden setzten Armeeingenieure rund um einen Damm ein, um zu verhindern, dass „das Wasser in die Stadt eindringt“, wie Arvind Kejriwal, der Regierungschef des Territoriums Delhi, erklärte.

Der Fluss Yamuna hat nicht nur rund um den Taj Mahal, sondern auch in anderen Gegenden große Gebiete überflutet. Tausende Menschen mussten in nahegelegene Notunterkünfte oder Hochstraßen umziehen. Schulen, Hochschulen und Regierungsbüros blieben bis Sonntag geschlossen. Örtliche Medien berichteten am Donnerstag von mindestens 70 Toten im Zusammenhang mit den Wassermassen. Die tatsächliche Zahl dürfte höher liegen.

Ein Mann schaut auf den angestiegenen Yamuna Fluss, dahinter der Taj Mahal.

Indien wird im Zeitraum von Juni bis September regelmäßig überflutet. Grund dafür sind die Regenmassen während der Monsun-Zeit.

Die Monsun-Zeit dauert in Südasien von Juni bis September und ist für 70 bis 80 Prozent der jährlichen Regenmenge verantwortlich, bringt aber auch Tod und Zerstörung. Wissenschaftlern zufolge führt der Klimawandel zu stärkeren und schwerer vorauszusagenden Monsun-Regenfällen.

Der Taj Mahal ist Teil des UNESCO-Welterbe. Das 1648 fertiggestellte Mausoleum am Stadtrand von Agra im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh ist eines der bekanntesten Bauwerke der Welt. (dpa/afp/lp)