Tagelang war eine Teenagerin in den USA in den Fängen eines Vergewaltigers – bis sie ihre einzige Chance nutzte, um zu entkommen.
„Help me!“Entführtes Mädchen leitet mit Hilferuf auf Zettel ihre Rettung ein
Dank ihres Mutes und ihrer geistesgegenwärtigen Reaktion konnte sich ein 13-jähriges Mädchen, das in Texas entführt und sexuell missbraucht worden war, mithilfe von Passanten und der Polizei aus den Fängen eines Gewalttäters befreien.
Als die Fußgänger über einen Parkplatz im südkalifornischen Long Beach gingen, sahen sie, wie das Mädchen in einem geparkten Auto ein Schild mit der Aufschrift „Help me“ (deutsch: Hilf mir) hochhielt. Die Passanten wahren sich dem Ernst der Lage gewahr, wählten den Notruf und alarmierten die Polizei, wie die Polizei und die Bundesbehörden laut der Presseagentur AP mitteilten.
Entführtes Mädchen schreibt „Help me“ auf Zettel – Passanten reagieren richtig
Die Polizeidienststelle schickte umgehend einen Streifenwagen zum genannten Parkplatz. Als die Beamten dort eintrafen, sahen sie laut den Angaben, wie ein älterer Mann vor dem benannten Nissan stand. Die Polizisten haben beobachten können, wie das Mädchen das Wort „Hilfe“ formte.
Die Polizisten reagierten sofort und nahmen den Mann, einen 61-Jährigen, fest. Bei der Durchsuchung des Tatverdächtigen und dessen Autos fanden die Beamten laut AP zwei Paar Handschellen sowie ein Gewehr. Eine Überprüfung ergab zudem, dass nach dem Mann wegen Einbruchs bereits gefahndet wurde und er als gefährlich eingestuft war.
Entführer fuhr über 2000 Kilometer mit Teenagerin
Wie sich später durch Ermittlungen herausstellte, stand das Mädchen laut ihrer Aussage am 6. Juli an einer Bushaltestelle in San Antonio, als ihr Entführer mit dem Auto neben ihr angehalten, sie mit einer Schusswaffe bedroht, und gezwungen habe, in seinen Wagen zu steigen. „Wenn du nicht mit mir ins Auto steigst, werde ich dir wehtun“, schrieb ein FBI-Agent laut AP in einer eidesstattlichen Erklärung, die die Strafanzeige stützt.
Einer Pressemitteilung der Polizei von Long Beach zufolge sei das Mädchen von zu Hause weggefahren, ohne seine Eltern zu informieren, weil es eine Schulfreundin habe besuchen wollen. Der Verdächtige habe das Mädchen, das in der Zwischenzeit als vermisst gemeldet worden war, in den kommenden Tagen bis zur Rettung am 9. Juli mehrfach sexuell missbraucht und sei mit ihr von San Antonio mehr als 2200 Kilometer durch mehrere Bundesstaaten bis nach Kalifornien gefahren.
Behörden loben Reaktion von entführtem Mädchen und von Passanten
Die Entführung endete schließlich an einem Waschsalon in Long Beach. Dort soll der 61-Jährige laut Ermittlungsbericht das Mädchen aufgefordert haben, sich umzuziehen, damit er ihre Kleidung waschen könne – mutmaßlich, um Spuren zu beseitigen. Die Zeit allein im Auto nutzte die 13-Jährige dann, um ihr Hilfegesuch zu Papier zu bringen.
Eine Mitarbeiterin des Waschsalons, die den Entführer bediente, sagte dem Sender ABC: „Ich habe in seinen Augen gesehen, dass irgendwas mit diesem Mann nicht stimmte.“
Der 61-jährige Texaner muss sich nun wegen Entführung und sexuellen Missbrauchs vor dem Bundesgericht verantworten, so die US-Staatsanwaltschaft in Los Angeles. „Der Fall zeigt, wie wichtig Zivilcourage sein kann, wenn es um unsere Sicherheit geht“, sagte der Polizeichef von Long Beach, Wally Hebeish. (pst)