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Rund um die Uhr im EinsatzWie der Rettungsdienst in Deutschland aufgeteilt ist

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Ein Fahrzeug mit der Aufschrift Rettungsdienst steht bei einer Veranstaltung bereit. (Symbolbild)

Der Rettungsdienst bezeichnet Einrichtungen, die bei medizinischen Notfällen von Menschen rasche und professionelle Hilfe leisten. (Symbolbild)

Bei medizinischen Notfällen hilft der Rettungsdienst. Allerdings klagen die Mitarbeiter bundesweit über Überlastung und falsche Alarme.

Die Notfallversorgung ist in Deutschland in drei Bereiche gegliedert: den Rettungsdienst (Notrufnummer 112), die Notaufnahmen/Rettungsstellen der Krankenhäuser und den ärztlichen Bereitschaftsdienst der niedergelassenen Vertragsärzte (Rufnummer 116117).

Der Rettungsdienst hat die Aufgabe, rund um die Uhr bei medizinischen Notfällen - etwa bei Unfällen, Vergiftungen oder akuten Erkrankungen - Leben zu retten und Leid zu lindern. Es gibt den bodengebundenen Rettungsdienst mit den Aufgabenbereichen Notfallrettung und Krankentransport, die Luftrettung oder auch den Bergrettungsdienst.

Deutscher Rettungsdienst hilft bei medizinischen Notfällen – Hilfsfristen variieren je nach Bundesland

In Deutschland liegt die Verantwortung des Rettungsdienstes bei den Bundesländern, die die Organisation aber teilweise auf die Kreise und Städte übertragen. Bundesweit gibt es über 230 Leitstellen.

Je nach Land unterschiedlich sind auch die gesetzlich vorgeschriebenen Hilfsfristen. Sie reichen von acht Minuten in dicht besiedelten Gebieten bis hin zu maximal 17 Minuten in ländlichen Regionen.

Rettungsdienst am Boden wird durch verschiedenen Träger durchgeführt

Durchgeführt wird der bodengebundene Rettungsdienst durch rund 300 verschiedene Träger. Darunter sind Hilfsorganisationen wie der Arbeiter-Samariter-Bund, das Deutsche Rote Kreuz, die Johanniter-Unfall-Hilfe und der Malteser Hilfsdienst, aber auch kommunale Rettungsdienste und die Feuerwehr oder private Unternehmen.

Laut den aktuellsten Zahlen des Statistischen Bundesamts waren 2021 rund 85.000 Personen im Rettungsdienst beschäftigt, hinzu kommen zahlreiche Ehrenamtliche. Rettungssanitäter sind dabei für die Krankenbeförderung und in der Notfallrettung als Fahrer sowie Unterstützung bei der Versorgung von medizinischen Notfällen tätig. Notfallsanitäter wiederum sind mit der direkten Notfallversorgung betraut, arbeiten gegebenenfalls mit Notärzten zusammen, können aber auch in Eigenverantwortung agieren.

Stand 2020/21: Durchschnittlich kommt es an Samstagen und Sonntagen zu 21.500 Einsätzen

In den Jahren 2020 und 2021 gab es nach Angaben des Deutschen Berufsverbands Rettungsdienst jährlich rund 13,1 Millionen Einsätze. Daraus entstanden rund 16,1 Millionen Einsatzfahrten. Von den Einsätzen entfielen rund 5,03 Millionen oder 38,3 Prozent auf Krankentransporte und 8,09 Millionen auf die Notfallrettung (61,7 Prozent). Ein Notarzt wurde in rund 2,19 Millionen Fällen pro Jahr alarmiert (16,7 Prozent). Der Bundesdurchschnitt der mittleren Hilfsfrist im Erhebungszeitraum 2020/21 lag bei 8,7 Minuten. 95 Prozent aller Hilfsfrist-Einsätze wurden in 16,2 Minuten erreicht.

Von den Notfalleinsätzen waren 1,8 Prozent als Verkehrsunfall deklariert, was rund 134.000 Einsätzen pro Jahr entspricht. Rettungshubschrauber waren in 0,4 Prozent aller Einsätze vertreten, was jährlich rund 66.800 Flügen entspricht.

Das durchschnittliche Aufkommen in der Notfallrettung in Deutschland liegt an einem mittleren Wochentag bei rund 22.500 Einsätzen sowie bei rund 21.500 Einsätzen an einem Samstag oder Sonntag. Im Krankentransport hingegen werden an Wochentagen im Durchschnitt 16.000 Einsätze pro Tag und an Wochenenden 8.200 Einsätze pro Tag bedient. (kna)