Der Ton im Schadenersatzprozess um den verstoßenen Royal wird schärfer.
Im Kreuzverhör„Mirror“-Anwalt provoziert Prinz Harry – König Charles auf Hühnerhof gesichtet
Für Prinz Harry wurde es am Mittwoch (7. Juni) in London ziemlich ungemütlich. Der 38-Jährige musste sich im Kreuzverhör vor Gericht nicht nur einigen unangenehmen Fragen stellen, der Ehemann von Meghan Markle wurde am zweiten Tag des Spionageprozesses gegen den „Mirror“-Verlag richtig in die Mangel genommen.
Vor allem MGN-Anwalt Andrew Green verschärfte den Ton. Neben der Beweisführung des Prinzen in seiner Klage wegen angeblich illegaler Informationsbeschaffung stellte Green auch die Motivation des Sohnes von König Charles III. infrage.
Prinz Harry im Kreuzverhör: „Mirror“-Anwalt Andrew Green erhöht den Druck auf Ehemann von Meghan
Harrys Smartphone stand vor allem im Mittelpunkt des Kreuzverhörs. „Wenn das Gericht feststellen würde, dass Ihr Handy niemals von einem MGN-Journalisten gehackt wurde, wären sie dann erleichtert oder enttäuscht?“, fragte Green.
Als Harry andeutete, einen solchen Ausgang als ungerecht zu empfinden, veranlasste das Green zu der Feststellung: „Also wollen Sie, dass Ihr Handy gehackt wurde!“. Der Sohn von König Charles III. entgegnete, niemand wolle, dass sein Handy gehackt werde.
Das erste Kreuzverhör eines britischen Royals seit mehr als 130 Jahren sollte noch am Mittwoch beendet werden. Der Prozess, der als Sammelklage auf Schadenersatz stellvertretend von Harry und drei anderen Prominenten geführt wird, soll bis Ende Juni dauern.
König Charles III. in Gummistiefeln auf Hühnerhof in Rumänien gesichtet
König Charles III. weilt derzeit nicht in der britischen Hauptstadt und wird womöglich von dem Trubel um Harrys Zeugenaussage in London nicht viel mitbekommen. Der Royal macht allein Urlaub in Rumänien, wo er mehrere Ferienhäuser in abgeschiedenen Gegenden Siebenbürgens besitzt – angeblich ohne Zugang zu Radio, Fernsehen oder Internet.
Am Dienstag sorgte ein Facebook-Post aus Rumänien für Aufsehen. Es zeigt König Charles III. in Gummistiefeln auf einem Hühnerhof. Der Ehemann von Königin Camilla trägt einen Korb und einen Eimer, dabei wird er von einer Schar Hühner verfolgt.
Prozess mit Prinz Harry in London: Urteil im Bespitzelungsprozess kann sich ziehen
Ein Urteil im Bespitzelungsprozess wird erst später im Jahr erwartet. Anhand von 33 Presseartikeln der MGN-Blätter „Daily Mirror“, „Sunday Mirror“ und „People“ aus den Jahren 1996 bis 2009 will Prinz Harry zeigen, dass illegal beschaffte Informationen bei der Berichterstattung über ihn verwendet wurden.
Beispielsweise durch das Abhören von Mailbox-Nachrichten seines Handys, wie er vermutet. Die mutmaßliche Bespitzelung habe ihm schweres seelisches Leid zugefügt, Freundschaften und Beziehungen belastet, klagt Harry.
Dass bei den Blättern des „Mirror“-Verlags illegale Informationsbeschaffung weitverbreitet war, ist unumstritten. Doch ob Harry das im Einzelfall belegen kann, blieb zunächst offen. (mbr/dpa)