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Gladbecker GeiseldramaVor 25 Jahren begann die Flucht

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Mit seinem Komplizen Hans-Jürgen Rösner hatte er am 16.8. in Gladbeck-Rentfort eine Bank überfallen und zwei Geiseln genommen.

Gladbeck – Mit einem missglückten Banküberfall im Ruhrgebiet hat heute (Freitag) vor 25 Jahren das Gladbecker Geiseldrama begonnen. Die spektakuläre Flucht zweier Gangster vor der Polizei hielt im August 1988 drei Tage lang das ganze Land in Atem.

Von Gladbeck aus flohen Dieter Degowski und Hans-Jürgen Rösner durch mehrere Bundesländer und kurzzeitig sogar durch die Niederlande. In Bremen entführten sie einen Linienbus und erschossen eine junge Geisel. Eine zweite starb später durch eine Kugel aus Rösners Waffe, als die Polizei die Täter stellte. Bei der Verfolgungsjagd kam ein Polizist ums Leben.

Interviews während der Tat

Schwere Pannen während des Dramas hatten später nicht nur Konsequenzen für Politik und Polizei. Auch die Medien standen in der Kritik, weil Journalisten die Gangster bei der Tat interviewt hatten.

Rösner (56) und Degowski (57) sitzen seitdem in NRW-Gefängnissen - zu lebenslanger Haft verurteilt. Degowski hat seine Mindesthaftzeit von 24 Jahren zwar verbüßt. Er kommt aber vorerst nicht auf Bewährung frei. Eine Haftprüfung hatte am Mittwoch ergeben, dass der in Werl einsitzende Mörder auf ein Leben in Freiheit noch vorbereitet werden muss. Rösner soll für die Tat noch mindestens zwei Jahre absitzen.

Gedenkveranstaltungen für die Opfer finden in Gladbeck zum 25. Jahrestag des Geiseldramas nicht statt. (dpa/lnw)