Geleakter Brief an VaterMitarbeiter unterstellt Herzogin Meghan pures Kalkül
London – Ein handschriftlicher Brief von Meghan Markel beschäftigt aktuell ein Londoner Gericht. Die Ehefrau von Prinz Harry hat nach Aussagen eines früheren Mitarbeiters beim Verfassen der Zeilen an ihren Vater im Sommer 2018 eine ungewollte Veröffentlichung durchaus in Betracht gezogen.
Meghan habe das Vertrauen verloren, dass Thomas Markle die „Privatsphäre“ in ihrem Austausch mit ihm respektieren werde, erklärte der PR-Referent des Herzogs und der Herzogin von Sussex, Jason Knauf, am Mittwoch vor Gericht in London. Deshalb habe Meghan den Brief in dem Bewusstsein verfasst, dass sein Inhalt durchsickern könnte, erklärte Knauf.
Verdächtige Textnachrichten von Meghan
Das habe sie ihm im August 2018 in einer Reihe von Textnachrichten deutlich zu verstehen gegeben. Sie habe ihn zudem darum gebeten, einen Entwurf des Schreibens auf Formulierungen zu untersuchen, die für sie negativ ausgelegt werden könnten.
Meghan hatte den Brief wenige Monate nach ihrer Hochzeit mit Prinz Harry im Mai 2018 an ihren Vater geschrieben, zu dem sie ein schwieriges Verhältnis hat. Darin bat sie ihn, nicht mehr mit Boulevardzeitungen zu sprechen und in Interviews falsche Behauptungen über sie aufzustellen.
Meghan verklagt Londoner Verlag
Thomas Markle gab den handgeschriebenen Brief an die „Mail on Sunday“ weiter, die ihn ebenso wie die „Daily Mail“ und das Internetportal „Mail Online“ in Auszügen veröffentlichte. Meghan hatte daraufhin den Verlag der Zeitungen, Associated Newspapers, verklagt und im Februar vor Gericht Recht bekommen.
Ein Richter am Londoner High Court stufte Meghans Brief als „persönlich und privat“ und die Veröffentlichung daher als rechtswidrig ein. Associated Newspapers legte Berufung gegen das Urteil ein, seit Dienstag läuft die Anhörung.
Prinz Harry und Meghan zogen sich 2020 zurück
Zu Beginn der Verhandlung argumentierten die Anwälte des Verlags, Meghan habe den Brief „eigens“ in dem Wissen verfasst, dass ihr Vater ihn an die Medien weitergeben könnte. Anwalt Andrew Caldecott erklärte am Mittwoch, Knaufs Aussage bestätige dies. Die Anhörungen in dem Berufungsverfahren sollten bis Donnerstag fortgesetzt werden. Wann die Entscheidung bekanntgegeben wird, war zunächst unklar.
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Im April 2020 hatten sich Prinz Harry und Meghan von ihren royalen Pflichten zurückgezogen und leben nun mit ihren beiden kleinen Kindern in den USA. Bei der Entscheidung spielte ihre ständige Beobachtung durch die Medien eine wichtige Rolle. (mbr/afp)