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Genaue Angabe nicht möglichZahl der Toten nach Schiffsunglück auf Fluss Kongo steigt auf mindestens 47

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Der Seehafen von Matadi am Kongo-Fluss.

Der Seehafen von Matadi am Kongo-Fluss.

Das in der Provinzhauptstadt Mbandaka gestartete Schiff war am Freitagabend auf dem Fluss Kongo gesunken. Es waren über 200 Menschen an Board.

Nach einem Schiffsunglück in der Demokratischen Republik Kongo vergangene Woche ist die Zahl der Toten auf mindestens 47 angestiegen. Zahlreiche Passagiere würden noch vermisst, teilte der Verkehrsminister des afrikanischen Landes am Montag mit. In einer früheren Bilanz hatten die Behörden der nordwestlichen Provinz Equateur die Zahl der Toten mit 28 angegeben. Bis Sonntag waren demnach 28 Leichen aus dem Wasser gezogen worden.

Das in der Provinzhauptstadt Mbandaka gestartete Schiff war am Freitagabend auf dem Fluss Kongo gesunken. Auf einer Pressekonferenz am Montag bestätigte Verkehrsminister Marc Ekila die angestiegene Zahl der Opfer. Das Unglück sei auf eine Überfrachtung des Schiffs zurückzuführen, sagte er. Aufgrund einer „unregelmäßigen Situation“ sei es nicht möglich, die genaue Zahl der Passagiere an Bord zu ermitteln. Der Innenminister von Equateur, Chrispin Mputu, hatte zuvor der Nachrichtenagentur AFP gesagt, dass die Passagierliste verschwunden sei.

Präsident nennt mögliche Gründe für häufige Schiffsbrüche

Die Nichtregierungsorganisation Génération consciente („Bewusste Generation“) hatte bereits zuvor deutlich höhere Opferzahlen genannt. Demnach waren 50 Leichen geborgen worden, 200 Menschen sollen an Bord gewesen sein.

Der Präsident der Demokratischen Republik Kongo, Félix Tshisekedi, forderte die Minister am Freitag auf, „alles zu tun, um Schiffsbrüche zu vermeiden“. Die Hauptursache seien „die Überfrachtung mit Passagieren und Waren, die schlechte Markierung der Wasserwege, Navigation in der Nacht sowie Nichteinhaltung der Vorschriften“, hieß es in einer Erklärung.

In dem riesigen zentralafrikanischen Land gibt es nur wenige befahrbare Straßen, weshalb viel Verkehr über Seen, den Fluss Kongo und seine Nebenflüsse erfolgt. Dabei kommt es immer wieder zu Schiffsunglücken mit vielen Todesopfern.

2019 waren bei einem Unglück auf dem Kuvi-See im Osten des Landes rund 100 Menschen ums Leben kommen. Präsident Félix Tshisekedi ordnete nach dem Unglück an, dass alle Schiffspassagiere Rettungswesten tragen müssen. Diese Anordnung wird aber bis heute nur selten befolgt. (afp)