Fall Jeffrey EpsteinGhislaine Maxwell muss in Ketten vor Gericht erscheinen
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New York/Köln – Zu der letzten Anhörung vor dem Prozessauftakt musste Ghislaine Maxwell in Hand- und Fußketten vor Gericht in New York erscheinen. Erneut stritt die ehemalige Partnerin von Ex-Millionär Jeffrey Epstein in der vierstündigen Sitzung alle Schuld von sich.
„Ich habe keinerlei Verbrechen begangen“, sagte die wegen Sexualdelikten und Menschenhandel Angeklagte am Montag übereinstimmenden Medienberichten zufolge vor einem New Yorker Gericht. Die 59-Jährige machte einen verwahrlosten Eindruck und kritzelte während der Verhandlung in ihrem Notizblock herum.
Prozess gegen Ghislaine Maxwell startet Ende November
In der Anhörung wurden letzte Absprachen für den anstehenden Prozess gegen die gebürtige Britin getroffen. So wurde entschieden, dass die mutmaßlichen Opfer Maxwells anonym oder nur mit ihrem ersten Namen aussagen dürfen. Die Jury für den Prozess wird in den kommenden Tagen bestimmt. Die Verhandlung startet mit den Auftaktplädoyers am 29. November.
Maxwell ist wegen Verschwörung zum Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung und Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung Minderjähriger angeklagt - in beiden Fällen hatte Maxwell bereits auf nicht schuldig plädiert. Sie war im vorigen Juli im US-Bundesstaat New Hampshire festgenommen worden.
Maxwell wurde damals unter anderem Verführung zu illegalen Sexhandlungen und Meineid im Zeitraum von 1994 bis 1997 vorgeworfen. Der inzwischen gestorbene Unternehmer Epstein soll zusammen mit Maxwell Dutzende Minderjährige missbraucht und zur Prostitution gezwungen haben.
Barclays-Chef tritt wegen Verbindungen zu Epstein zurück
Nach Untersuchungen der britischen Finanzaufsicht wegen seiner Verbindung zu Epstein ist der Chef der Großbank Barclays, Jes Staley, zurückgetreten. Angesichts der Erkenntnisse, von denen die Bank und Staley am Freitagabend unterrichtet worden seien, hätten sich das Unternehmen und der Manager auf einen Rückzug geeinigt, teilte Barclays am Montag in London mit. Staley wolle sich gegen die Feststellungen zur Wehr setzen.
Der 64-Jährige hatte zu seiner Zeit bei der US-Bank JP Morgan Kontakt mit Epstein. Er war seit Dezember 2015 Chef von Barclays.
Staley sei der Untersuchung zufolge weder Zeuge von mutmaßlichen Verbrechen Epsteins gewesen, noch habe er Kenntnis von diesen gehabt, hieß es von Barclays weiter. Das sei auch der zentrale Grund gewesen, warum Barclays Staley nach der Verhaftung Epsteins im Sommer 2019 unterstützt habe. (mbr/dpa)