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Mehr als 100 Jahre verschollenBerühmtes Forschungsschiff in der Antarktis gefunden

Lesezeit 2 Minuten
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Die wiederentdeckende „Endurance“ in der Antarktis.

Nach mehr als 100 Jahren haben Forscher am Mittwoch das Wrack des 1915 gesunkenen Forschungsschiffs „Endurance“ von Kapitän Ernest Shackleton entdeckt. Das teilten Forscher des Projekts „Endurance22“ am Mittwoch morgen mit. Ein Tauchroboter habe Aufnahmen des Wracks gemacht, es sei für sein Alter noch sehr gut erhalten.

Rund vier Meilen südlich der letzten verzeichneten Logbuch-Position und in etwas mehr als 3000 Metern Tiefe konnte das internationale Forschungsteam das berühmte Segelschiff des berühmten irischen Abenteuers Shackleton ausfindig machen. Die „Endurance“ war 1915 im Weddelmeer zwischen Eisschollen zerdrückt worden.

Ernest Shackleton: Besatzung der „Endurance“ aus dem Südpolarmeer gerettet

Shackleton beschrieb diesen Teil des Südpolarmeers als „den schlimmsten Teil im schlimmsten Meer der Welt“. Mithilfe von Rettungsbooten und einer einzigartigen Teamleistung konnte sich die 28-köpfige Besatzung damals vom sinkenden Schiff retten und überlebte.

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Forscher sprechen dem Wrack der „Endurance“ einen guten Zustand zu.

Die Forscher sind unterdessen begeistert vom Zustand des Schiffs: „Dies ist bei Weitem das beste hölzerne Wrack, das ich je gesehen habe. Es steht aufrecht, es erhebt sich über dem Meeresboden, es ist gut erhalten, es ist hervorragend erhalten“, sagt Mensun Bound, Forschungsdirektor der Expedition. Er und seine Crew seien „überwältigt von unserem Glück.“

Wrack der „Endurance“ bleibt in der Antarktis

Die Aufnahmen des Wracks stammen vom Tauchroboter „Sabertooth“ des schwedischen Autobauers Saab. „Dies war das komplexeste Unterwasserprojekt aller Zeiten, wir haben dabei diverse Weltrekorde gebrochen“, sagt Projektmanager Nico Vincent.

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Auch Forscher aus Deutschland waren am Projekt beteiligt, unterstützen unter anderem bei der Navigation.

Geborgen wird das Wrack der „Endurance“ nicht, es fällt unter den Antarktisvertrag. Demnach gilt es als Kulturgut der Menschheit und verweilt am Meeresgrund. Die Forscher bringen neben Foto- und Video-Aufnahmen aber auch 3D-Daten des ausgemessenen Wracks mit nach Kapstadt. (shh)