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Bögen und HöhlenSpektakuläre Bilder vom schmelzenden Eis-Koloss – Wärme und Wellen lassen A23a schrumpfen

Lesezeit 2 Minuten
Antarktis: Das Bild vom 14. Januar zeigt die im Eisberg A23a durch Abschmelzen gebildeten Bögen.

Antarktis: Das Bild vom 14. Januar zeigt die im Eisberg A23a durch Abschmelzen gebildeten Bögen. 

Einer Expedition sind Mitte Januar Drohnenaufnahmen vom größten Eisberg der Welt gelungen. A23a schmilzt und wird irgendwann verschwunden sein.

A23a ist 4000 Quadratkilometer groß und damit 4,5 Mal so groß wie Berlin. Der größte Eisberg der Welt, fast so hoch wie das Empire State Building in New York, ist auf Abwegen, er bewegt sich immer weiter von der Antarktis weg durch den Ozean. A23a driftet durch das Weddellmeer in Richtung Südatlantik und Südafrika. Derzeit befindet er sich zwischen Elephant Island und den Südlichen Orkneyinseln.

Die Satellitenaufnahme zeigt Eisberg A23a iceberg (Mitte) nahe Joinville Island (l.),

Die Satellitenaufnahme zeigt Eisberg A23a (Mitte) nahe Joinville Island (l.),

Die riesige Eisscholle war eigentlich bereits 1986 von der antarktischen Küste abgebrochen, fror dann jedoch für mehr als 30 Jahre auf dem Meeresboden fest. Seit Monaten bewegt sich der Koloss allerdings wieder und wird auf seinem Weg durch das Meer von Forschern beobachtet. Denn der Eisberg schmilzt bei seinem relativ schnellen Weg in wärmere Gewässer Richtung Norden permanent ab. Irgendwann wird er verschwunden sein.

Drohne macht spektakuläre Aufnahmen von Eisberg A23a

Zuletzt machte sich ein Schiff des Unternehmens Eyos Expeditions auf den Weg zu A23a. Expeditionsleiter ist der Physiker Ian Strachan. Mit an Bord war auch Filmemacher Richard Sidey. Das Eyos-Team kam Mitte Januar nahe genug an den Eisberg heran, um Drohnenaufnahmen zu machen. Dabei gelangen den Expeditionsteilnehmern spektakuläre Aufnahmen. Die rund 30 Meter hohen Klippen des Berges seien von dichtem Nebel umhüllt gewesen. „Es war dramatisch und schön zu fotografieren“, sagte Richard Sidey.

Sidey veröffentlichte die Aufnahmen auf seinem Youtube-Kanal. Die einzigartigen Aufnahmen zeigen den weißen tafelförmigen Koloss im türkisfarbenen Wasser. Sein Rand ist zerklüftet: Die Wellen unterspülen den Rand, so dass sich Bögen bilden, die irgendwann in sich zusammen fallen. Die Fläche von A23a wird also immer kleiner. Wann er ganz geschmolzen sein wird, ist unklar.

Teile von A23a brechen ins Wasser ab

Das Expeditionsteam habe auch beobachtet, wie Teile des Eisbergs ins Meer abbrachen, heißt es. Laut Wissenschaftler ist A23a zwar wahrscheinlich im Rahmen der natürlichen Dynamik des Schelfeises abgebrochen. Der Klimawandel führt jedoch insgesamt zu besorgniserregenden Veränderungen auf dem riesigen Kontinent Antarktis. Ein Abschmelzen des Eises an den Polkappen wird verheerende Folgen für den globalen Meeresspiegelanstieg haben.(cme)