Prozess in DüsseldorfEine Mutter steht wegen versuchter Tötung ihrer Kinder vor Gericht

Die Aufschrift „Landgericht Düsseldorf“ steht am Gebäude des Landgerichts.
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Weil sie versucht haben soll, ihre Kinder umzubringen, muss sich eine 43 Jahre alte Mutter seit Dienstag in Düsseldorf vor Gericht verantworten.
Laut Anklage hatte die Frau Ende September vergangenen Jahres in Neuss auf ihre sechs und neun Jahre alten Kinder mit einem Messer eingestochen und dann versucht, sich selbst mit Medikamenten umzubringen. Zur Tatzeit soll sie wegen einer schweren psychischen Erkrankung schuldunfähig gewesen sein.
Tödliche Tragödie konnte verhindert werden
Ihr Ehemann habe eine tödliche Tragödie verhindert, heißt es aus Behördenkreisen. Der Mann war am Tatabend unterwegs, hatte zu Hause angerufen und war misstrauisch geworden. Bei seiner Rückkehr hatte er seine Familie schwer verletzt vorgefunden und sofort die Polizei alarmiert.
Gleich nach Beginn schloss das Gericht auf Antrag des Verteidigers die Öffentlichkeit von der Verhandlung aus. „Die Belange der Beschuldigten haben hier Vorrang vor einer Verhandlung in öffentlicher Sitzung“, sagte der Vorsitzende Richter Rainer Drees.
Alle Beteiligten überlebten
Die Kinder überlebten und die 43-Jährige auch: Sie muss sich nun vor dem Landgericht in einem sogenannten Sicherungsverfahren wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung verantworten.
Sie ist derzeit in einer Psychiatrie und nicht im Gefängnis untergebracht. Am Tatabend soll sie unter Wahnvorstellungen gelitten und geglaubt haben, sie müsse ihre Kinder vor einer Bedrohung schützen. Ihr droht nun die dauerhafte Einweisung in eine geschlossene Psychiatrie.
Aus dem Prozessumfeld hieß es, dass vermutlich der Tod der Mutter der Angeklagten bei dieser damals einen folgenschweren Krankheitsschub ausgelöst habe. Im Prozess sollen zwei psychiatrische Sachverständige gehört werden. Für den Prozess sind bis zum 7. März noch zwei weitere Verhandlungstage angesetzt. (dpa)