Bedminster – Seltener Anblick: Donald Trump hat öffentlich Golf gespielt. Der Ex-US-Präsident spielt meist lieber im privaten Rahmen, nun wagte sich Trump zur Promotion der neuen Golftour „LIV Golf“ jedoch bei einem öffentlichen Golfevent in Bedminster auf das Grün. Der Golfkurs gehört dem Republikaner. Die umstrittene Tour wird von Saudi-Arabien finanziert und hat die Golfwelt in den letzten Monaten entzweit, da sie in direkter Konkurrenz zur altbewährten amerikanischen PGA Tour steht.
Trump hält das jedoch nicht ab, Werbung für die Saudi-Serie zu machen. „Ich bin gerade in Bedminster für das große LIV-Tour-Golf-Turnier eingetroffen“, schrieb der ehemalige US-Präsident am Mittwoch auf Truth Social, dem sozialen Netzwerk, das er nach seiner Verbannung von Twitter selbst gegründet hatte. „Rekordpreisgelder für Gewinner, große Aufregung – kommt am Freitag, Samstag oder Sonntag vorbei, um das großartige Golf der besten Spieler zu sehen!“
Donald Trump: „Großartiges Golf der besten Spieler“
Menschenrechtsgruppen und Medienorganisationen hatten in der Vergangenheit und nun anlässlich des Turniers in Bedminster sowohl die Organisatoren als auch die Spieler von LIV Golf wegen der Verbindung der Tour zu Saudi-Arabien in Frage gestellt.
Insbesondere der Mord an Washington Post-Kolumnist Jamal Khashoggi im Jahr 2018 wird dabei immer wieder ins Feld geführt – der saudischen Staatsführung wird eine direkte Beteiligung an dem Mord nachgesagt.
Menschenrechtsgruppen kritisieren LIV Golf wegen Verbindung zu Saudi-Arabien
Trump scheint das jedoch nicht weiter zu stören. „Ich denke, LIV ist eine großartige Sache für Saudi-Arabien, für das Image von Saudi-Arabien", sagte der Republikaner, der sich eine erneute Kandidatur als Präsidentschaftskandidat offen hält, gegenüber dem „Wall Street Journal“. Gegenüber „ESPN“ sagte Trump, er sei „seit langer Zeit“ mit den Menschen in Saudi Arabien „befreundet“.
Donald Trump teilt gegen heimische PGA Tour aus
Gegen die heimische Golfserie PGA hatte Trump bereits in der Vorwoche ausgeteilt. „All jene Golfer, die der sehr illoyalen PGA in all ihren verschiedenen Formen 'treu' bleiben, werden einen hohen Preis zahlen, wenn die unvermeidliche Fusion mit LIV kommt und ihr nichts als ein großes 'Dankeschön' von PGA-Funktionären bekommt, die Millionen von Dollars pro Jahr verdienen“, hatte der Ex-Präsident bei Truth Social geschrieben.
Die Beziehung zur amerikanischen PGA Tour gilt schon länger als belastet, da die Golftour seit 2016 kein Turnier mehr auf einem von Trumps Golfkursen ausgerichtet hat. (das)