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Von Jennifer Grey bis Patrick SwayzeWas wurde aus den Stars von „Dirty Dancing“?

Lesezeit 6 Minuten
Jennifer Grey und Patrick Swayze im Tanzfilm-Klassiker „Dirty Dancing“.

Ein Traumpaar der 1980er Jahre: Jennifer Grey und Patrick Swayze im Tanzfilm-Klassiker „Dirty Dancing“. (Archivbild)

„Dirty Dancing“ gehört zu den großen Klassikern der Filmgeschichte. Auch 2025 läuft er wieder im TV. Was ist aus den Stars geworden?

„Dirty Dancing“ ist einer der bekanntesten Kultfilme der 80er Jahre, der bis heute häufig im Fernsehen wiederholt wird. Die Liebesgeschichte zwischen Baby und Johnny, begleitet von legendären Songs wie „(I've Had) The Time of My Life“ oder „Hungry Eyes“, wurde zu einem weltweiten Phänomen. Der Film prägte nicht nur den Tanzfilm als Genre, sondern katapultierte auch seine Hauptdarsteller in den Hollywood-Olymp. Doch was ist aus den Stars von damals geworden? Wir werfen einen Blick zurück auf ihre Karrieren.

Jennifer Grey als Frances „Baby“ Houseman

Jennifer Grey, die in „Dirty Dancing“ das 17-jährige Baby spielte, war in Wirklichkeit bereits 27 Jahre alt. Vor ihrem Durchbruch mit dem Kultfilm hatte sie bereits in Produktionen wie „Ferris macht blau“ und „Die rote Flut“ mitgewirkt. Nach dem Erfolg von „Dirty Dancing“ konnte die heute 64-Jährige in den folgenden Jahren nicht mehr an diesen Triumph anknüpfen. Dennoch wurde sie von 1987 bis 1990 als Teenie-Star mit dem „Bravo Otto“ ausgezeichnet, 1988 sogar in Gold.

Jennifer Grey bei den Golden Globes 2025.

Jennifer Grey bei den Golden Globes 2025.

Grey beging schließlich einen fatalen Fehler. Anfang der 90er Jahre ließ sie ihre Nase operieren. Die kindliche Höckernase wurde gestreckt und begradigt. Doch damit verlor sie gewissermaßen ihr Markenzeichen und einen Teil ihres Charakters. „Ich ging als Star in den OP und kam als Fremde wieder heraus. Es war wie in einem Zeugenschutzprogramm oder wie unsichtbar zu sein“, sagte Grey später in einem Interview dem britischen Fernsehsender Channel 5.

2010 feierte Grey ein bemerkenswertes Comeback und gewann die Tanzshow „Dancing with the Stars“, das amerikanische Pendant zu „Let's Dance“. Danach erhielt sie wieder bessere Angebote. Von 2014 bis 2017 spielte sie die Hauptrolle der Judy Meyers in der Amazon-Serie „Red Oaks“. Greys Autobiografie „Out of the Corner“ wurde 2022 veröffentlicht und war ein „New York Times“-Bestseller. Im Januar 2025 kommt der Golden Globe-prämierte Kinofilm „A Real Pain“ unter der Regie von Jesse Eisenberg in die Kinos. Grey spielte hier eine Nebenrolle.

Grey war von 2001 bis 2021 mit dem Schauspieler und Drehbuchautor Clark Gregg verheiratet. Auch ihr Vater ist ein gefeierter Schauspieler: Joel Grey erhielt 1973 den Oscar für „Cabaret“.


Patrick Swayze als Johnny Castle

Auch Patrick Swayze, der schon als Kind tanzte und später eine Ballettausbildung absolvierte, war schon vor „Dirty Dancing“ kein Unbekannter und wirkte in Filmen wie „The Outsiders“ (1983) oder „The Red Tide“ (1984) mit. Auch im epischen Bürgerkriegs-Fernseh-Epos „Fackeln im Sturm“ spielte er eine der Hauptrollen. Mit der Rolle des Johnny Castle wurde er endgültig zum Weltstar und Frauenschwarm.

Auf dem Soundtrack findet sich auch seine Ballade „She’s Like the Wind“, die zum Welthit wurde. Er nahm weitere Songs auf, veröffentlichte aber trotz seiner guten Stimme nie ein ganzes Album.

Swayze setzte seine Karriere mit Hits wie „Ghost - Nachricht von Sam“, einem der zehn erfolgreichsten Filme der 1990er Jahre, oder „Gefährliche Brandung“ fort. Viel Lob erntete er für seine einfühlsame Darstellung einer Drag Queen im Film „To Wong Foo, thanks for everything, Julie Newmar“.

Patrick Swayze und seine Ehefrau Lisa Niemi bei einer Filmpremiere.

Patrick Swayze und seine Ehefrau Lisa Niemi bei einer Filmpremiere. (Archivbild von 2006)

Nach dem Tod seines Vaters 1982 hatte Swayze mit Alkoholproblemen zu kämpfen, die er nach dem Selbstmord seiner Schwester 1994 durch eine Entziehungskur in den Griff bekam. Nach einer dreijährigen Pause kehrte er 1998 mit „Black Dog“ auf die Leinwand zurück, war danach aber vor allem in Nebenrollen und Independent-Filmen wie „Donnie Darko“ (2001) zu sehen. Im Januar 2008 wurde bei ihm Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert, den er während der Dreharbeiten zu „The Beast“ bekämpfte. Swayze, der seit 1975 mit Lisa Niemi verheiratet war, lebte zuletzt auf einer Ranch in New Mexico und starb im September 2009 im Alter von 57 Jahren.


Cynthia Rhodes als Penny Johnson

Schon lange nicht mehr im Filmgeschäft ist Cynthia Rhodes, die in „Dirty Dancing“ Johnnys Tanzpartnerin Penny spielte, deren ungewollte Schwangerschaft und Abtreibung eine zentrale Konfliktlinie des Films darstellt. Vor „Dirty Dancing“ spielte sie in erfolgreichen Filmen wie „Flashdance“ (1983), „Staying Alive“ (1983) und „Runaway“ (1984) mit. In den ersten beiden Filmen konnte sie nicht nur ihr tänzerisches, sondern auch ihr gesangliches Talent unter Beweis stellen. Später war sie kurzzeitig Mitglied der New-Wave-Band Animotion („Obsession“).

Pop-Sänger Richard Marx und seine damalige Ehefrau Cynthia Rhodes.

Pop-Sänger Richard Marx und seine damalige Ehefrau Cynthia Rhodes. (Archivbild von 1999)

Ihr letzter Film, der „Indiana Jones“-Verschnitt „The Crystal Eye“, wurde 1988 gedreht, kam aber erst 1991 in die Kinos. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie sich bereits aus Hollywood zurückgezogen. Rhodes war von 1989 bis 2014 mit dem Pop-Sänger Richard Marx („Right Here Waiting“) verheiratet, mit dem sie drei Kinder hat. Heute lebt sie zurückgezogen und meidet die Öffentlichkeit. Interviews lehnt die heute 68-Jährige konsequent ab.


Jerry Orbach als Dr. Jake Houseman

Jerry Orbach, der in „Dirty Dancing“ die Rolle von Babys Vater Dr. Jake Houseman spielt, war schon vor dem Film ein gefeierter Schauspieler. Bekannt wurde er durch seine Arbeit am Broadway, wo er in Musicals wie „Chicago“, „Guys and Dolls“ oder „Annie Get Your Gun“ brillierte. Er wurde unter anderem mit dem Tony ausgezeichnet.

Jerry Orbach als Detective Lennie Briscoe (l) mit Benjamin Bratt als Detective Reynaldo „Rey“ Curtis in einer Szene der US-amerikanischen TV-Serie „Law & Order“ (Archivfoto aus den 90er Jahren).

Jerry Orbach als Detective Lennie Briscoe (l) mit Benjamin Bratt als Detective Reynaldo „Rey“ Curtis in einer Szene der US-amerikanischen TV-Serie „Law & Order“ (Archivfoto aus den 90er Jahren).

Nach „Dirty Dancing“ feierte er große Erfolge im Fernsehen, vor allem als Detective Lennie Briscoe in der Serie „Law & Order“, die er über ein Jahrzehnt lang prägte. Auch in den Schwesterserien wie „Law & Order SUV“ hatte er bis zu seinem Tode Gastauftritte. Orbach war auch eine gefragte Stimme, etwa als Lumière in Disneys „Die Schöne und das Biest“ (1991). Orbach wirkte in über 90 Film- und Fernsehproduktionen mit. Er starb 2004 im Alter von 69 Jahren an Prostatakrebs. Orbach hinterließ seine Frau Elaine Cancilla, mit der er seit 1979 verheiratet war, und zwei Söhne aus einer früheren Ehe.


Kelly Bishop als Marjorie Houseman

Viele wissen nicht, dass Kelly Bishop, die in „Dirty Dancing“ Babys Mutter Marjorie Houseman spielt, bereits eine preisgekrönte Broadway-Schauspielerin war. Sie gewann 1976 einen Tony Award für ihre Rolle in „A Chorus Line“ und brachte diese Bühnenerfahrung mit in den Film.

Nach „Dirty Dancing“ feierte sie vor allem mit ihrer Rolle als Emily Gilmore in der Serie „Gilmore Girls“ große Erfolge. Ihre Darstellung der scharfzüngigen, aber liebevollen Großmutter machte sie zum Liebling der Fans. Auch in anderen Serien und Filmen ist sie bis heute regelmäßig zu sehen, zuletzt unter anderem in einer Gastrolle in „The Marvelous Mrs. Maisel“. Bishop war von 1981 bis zu dessen Tod 2018 mit dem Talkshow-Moderator und Fernsehjournalisten Lee Leonard verheiratet. Im Jahr 2024 veröffentlichte sie ihre Memoiren unter dem Titel „The Third Gilmore Girl“.


Jane Brucker als Lisa Houseman

Wer erinnert sich nicht an Jane Brucker, die in „Dirty Dancing“ Babys zickige und schief singende Schwester Lisa spielte? Neben ihrer Rolle in dem Kultfilm war sie auch in kleineren Rollen neben Jodie Foster in „Katies Sehnsucht“ (1988) oder neben Jennifer Grey und Madonna in „Bluthunde am Broadway“ (1989) zu sehen.

Bis 2010 folgten nur noch sporadische Rollen in Fernsehfilmen oder B-Movies. Heute ist die 66-Jährige Mutter von zwei Töchtern und spricht immer noch gerne über ihre berühmte Rolle, so auch 2019 in der australischen „Morning Show“. Sie schreibt Drehbücher und engagiert sich für soziale Projekte. Unter anderem arbeitet sie mit dem „Santa Monica Virginia Avenue Project“ zusammen, einer Organisation, die Theaterstücke mit sozial benachteiligten Kindern produziert.