Katharina Fabricius hat mehr als 3000 Stunden mit Tauchen und Schnorcheln am Riff verbracht. Mit ihrem 40-köpfigen Team forscht sie am AIMS über die Regeneration von Riffen.
Denkmal für deutsche KorallenforscherinKatharina Fabricius bekommt Statue im australischen Great Barrier Reef
Den wenigsten Menschen kommt die Ehre zuteil, dass es schon zu ihren Lebzeiten eine Statue von ihnen gibt. Die deutsche Korallenforscherin Katharina Fabricius kann sich dessen nun rühmen. Eine Statue von ihr wird zur Eröffnung der Ausstellung „Ocean Sentinels“ im Museum of Underwater Art (MOUA) vor der Küste von Townsville im Osten Australiens errichtet.
Zwei Stunden fährt man mit dem Boot von Townsville bis zum MOUA. Die Ausstellung selbst ist inmitten des Korallenriffs und damit unter Wasser. Die Statue von Fabricius ist eine von acht bis zu 2,20 Meter hohen Kunstwerken, die dort als Hommage an berühmte Korallenforscher sowie Korallenliebhaber aufgebaut wurden. Die Kunstwerke selbst stammen von dem britischen Unterwasser-Bildhauer Jason deCaires Taylor. Er hat die teils bis zu drei Tonnen schweren Skulpturen aus einem speziellen umweltfreundlichen Beton erstellt, der sich in die Natur einpasst.
Kunstwerk im Great Barrier Reef kann beim Schnorcheln betrachtet werden
Die deutsche Biologin, die am Australian Institute of Marine Science (AIMS) in Townsville forscht, ist nicht zuletzt deswegen von ihrem Kunstwerk begeistert. Denn dieses werde irgendwann selbst auch „ein Teil des Riffs“, wie sie sagte. „Es werden sich Algen ansiedeln und über längere Zeit hinweg auch Korallen, Seefächer und Seeanemonen“, so Fabricius. Damit werde die Kunst zum neuen Habitat, erklärte die 59-Jährige, die ursprünglich aus München stammt und seit Jahrzehnten in Townsville lebt.
„Fische lieben Strukturen“, sagte sie. Sie würden sofort einziehen und zwischen den Skulpturen Verstecken spielen. DeCaires Taylor weist aber auch darauf hin, dass die Kunstwerke durchaus auch vom Menschen betrachtet werden können. Denn sie befinden sich allesamt in flachen Gewässern und lassen sich beim Schnorcheln im Riff bewundern. Fabricius ist in Australien eine der führenden Korallenforscherinnen. Sie hat mehr als 3000 Stunden mit Tauchen und Schnorcheln am Riff verbracht. Mit ihrem 40-köpfigen Team forscht sie am AIMS über die Regeneration von Riffen, ein Thema, das angesichts der angeschlagenen Gesundheit des Great Barrier Reefs immer wichtiger wird.
Das Great Barrier Reef ist das größte Korallenriff der Erde und die Heimat von 1500 Fischspezies und 400 Korallenarten. Doch das Riff kränkelt. „Der Klimawandel ist die größte Bedrohung für das Riff“, erklärte Fabricius. Die von ihm verursachten Hitzewellen und die Versäuerung des Meeres würden große Schäden an den Korallen anrichten.