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Corona-RegelnInland und Ausland – Wohin kann ich überhaupt noch reisen?

Lesezeit 4 Minuten
Frau mit Maske London

 Eine Frau mit Gesichtsmaske geht über der Westminster Bridge entlang. 

  1. Das umstrittene Beherbergungsverbot erzeugt eine absurde Lage.
  2. Die Reise in einige andere europäische Länder ist mitunter leichter als eine innerhalb Deutschlands.

Das Treffen der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten der Länder blieb in Hinblick auf Reisebeschränkungen ohne neue Ergebnisse. Bis zum 8. November gelten die schon vereinbarten Beherbergungsverbote damit weiter, auch wenn immer mehr Bundesländer davon abrücken. Diesbezüglich ist Deutschland ein Flickenteppich. In Europa gibt es dagegen Regionen, die zumindest derzeit noch problemlos besucht werden können. Das sind die wichtigsten Regeln für Urlauber.

In Bayern gilt das Beherbergungsverbot für Reisende aus Risikogebieten. Urlauber aus dem eigenen Land dürfen jedoch in die Ferien fahren, auch wenn sie aus einer Region mit hohen Infektionszahlen kommen. Eine Quarantänepflicht gibt es nicht. Geschäftsreisende dürfen in Hotels und Pensionen unterkommen. Auch bei privaten Reisen aus zwingenden Gründen, etwa zu einer medizinischen Behandlung, gibt es keine Einschränkung. Wer einen höchsten 48 Stunden alten negativen Corona-Test vorweisen kann, darf ebenfalls in einer Unterkunft in Bayern einchecken.

Baden-Württemberg muss das Beherbergungsverbot mit sofortiger Wirkung aufheben. Das hat der Verwaltungsgerichtshof des Landes entschieden. Auch Reisende aus Risikogebieten dürfen in Hotels, Pensionen oder Ferienwohnungen untergebracht werden.

Mecklenburg-Vorpommern hält an seiner vergleichsweise strengen Regelung fest. Selbst mit einem negativen Test in der Tasche anreisenden Urlaubern verordnet das Land Besuchern aus Risikogebieten zunächst eine fünftägige Quarantäne. Grundsätzlich einreisen dürfen Gäste aber noch. Im Frühjahr hatte das Land rigoros die Ferieninsel Rügen zeitweilig komplett abgeriegelt oder Tagestourismus in den Seebädern verboten.

In Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hessen, Hamburg, Brandenburg, Sachsen-Anhalt halten am Beherbergungsverbot für Gäste aus Risikogebieten fest. Auch hier gilt, dass ein negativer Test auf das Virus aus den letzten 48 Stunden das Verbot aufhebt. Geschäftsreisende sind von der Reiseregelung nicht betroffen, ebenso wenig notwendige private Besuche.

Berlin, Thüringen, Bremen, Nordrhein-Westfalen, das Saarland, Sachsen und Rheinland Pfalz lehnen ein Beherbergungsverbot ab oder setzen es nicht um.

Münchner dürfen nicht in Hamburg übernachten und Berliner nicht in Brandenburg. Doch Urlauber aus allen vier Regionen könnten sich jedoch problemlos in einem anderen Ferienland treffen.

Regeln im Ausland

In Griechenland ist das zum Beispiel möglich. Weder auf Kreta, den anderen Inseln oder dem Festland gibt es Einschränkungen und die Zahl der Infizierten ist gering. Bei der Einreise messen die Behörden in Stichproben bei Urlaubern die Körpertemperatur. Vor dem Flug müssen sich Reisende auf der Webseite https://travel.gov.gr online für den Besuch anmelden. Per Mail erhalten die Besucher vor der Abreise einen QR-Code für die Einreise.

Italien ist ebenfalls für Touristen geöffnet. Beim Spaziergang durch Venedig, Rom oder der Wanderung in Südtirol sind jedoch die jeweils regionalen Schutzmaßnahmen zu beachten. Es gilt zum Beispiel eine Maskenpflicht im Freien und ein Stehverbot vor Bars und Restaurants nach 21 Uhr. Beim Flug nach Italien muss die Airline die Körpertemperatur messen. So verfahren auch die Museen in Italien mit ihren Besuchern.

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Die Türkei hat das Auswärtige Amt als Risikogebiet eingestuft. Ausgenommen von der darauf folgenden Reisewarnungen sind die touristischen Regionen Antalya, Izmir, Aydin und Mugla. Dort werden strenge Hygienekonzepte umgesetzt, etwa in den Hotels oder am Strand. Vor der Heimreise müssen sich Touristen auf Corona testen lassen. Bei der Einreise wird die Temperatur der Besucher gemessen. Bei Fieber können weitergehende Untersuchungen veranlasst werden.

Auch in Portugal sind Ferien möglich. Nur die Region Lissabon gilt als Risikogebiet. Wer dort war, muss sich nach der Rückkehr testen lassen. Im restlichen Festland ist das Reisen problemlos möglich. Nur die Azoren und Madeira haben Sonderregelungen erlassen. Hier muss der Urlauber vor der Einreise eine Gesundheitserklärung abgeben.

Ganz ohne Einschränkungen sind Reisen ansonsten lediglich nach Schweden, Polen und Kleinststaaten wie Monaco möglich. In den anderen Ländern gibt es mehr oder weniger viele Risikogebiete. In Frankreich gilt Korsika noch als Reiseziel, in Österreich sind Ferien außer in Wien, Tirol und Vorarlberg noch überall möglich. In den Niederlanden gibt es so starke nationale Schutzregelungen, dass ein Urlaub dort freudlos wird, selbst wenn er erlaubt ist. Spanien fällt als Gesamtrisikogebiet in diesem Jahr komplett als Ziel aus.