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Zehntausende Verfahren geprüftDutzende Häftlinge in NRW wegen Cannabis-Legalisierung freigelassen

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Blick auf die JVA in Rheinbach. In mehreren Gefängnissen in NRW wurden Häftlinge wegen der Cannabis-Legalisierung freigelassen. (Symbolbild)

Blick auf die JVA in Rheinbach. In mehreren Gefängnissen in NRW wurden Häftlinge wegen der Cannabis-Legalisierung freigelassen. (Symbolbild)

Nach Angaben des Landesjustizministeriums ging es in NRW um 60.000 Verfahren, die noch einmal geprüft und gesichtet werden müssen.

In NRW sind im Zuge des neuen Cannabis-Gesetzes bereits Dutzende Strafgefangene vorzeitig aus der Haft entlassen worden. Das ergab eine Umfrage der dpa bei allen Staatsanwaltschaften des Landes.

Einige Behörden machten keine Angaben oder verwiesen auf das Justizministerium, das die Zahlen in den kommenden Wochen sammeln und erst Ende April mitteilen wolle. 10 der 19 Staatsanwaltschaften beantworteten die dpa-Anfrage. Zählt man deren Zahlen zusammen, wurden mindestens 72 Häftlinge vorzeitig entlassen.

Cannabis-Legalisierung in NRW: Dutzende Häftlinge entlassen

Der Hintergrund: Im Zuge der Legalisierung gibt es eine Amnestie für Menschen, die wegen Cannabis-Besitzes in kleineren Mengen strafrechtlich verfolgt wurden. Nach Angaben des Landesjustizministeriums ging es in NRW um 60.000 Verfahren, die noch einmal geprüft und gesichtet werden müssen.

Seit dem 1. April ist Cannabis als Genussmittel legalisiert worden. Der Vorstoß der Ampel-Regierung passierte trotz Einwände der Opposition den Bundesrat. Jede erwachsene Person darf somit bis zu 25 Gramm Cannabis besitzen, mit sich führen und konsumieren. Auch der private Anbau von bis drei Cannabispflanzen für Erwachsene ist legalisiert worden. (mab/dpa)