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Blick in den NachthimmelSonne, Mond und Planeten im Jahr 2024

Lesezeit 7 Minuten
ARCHIV - 18.12.2020, Brandenburg, Falkenhagen: Blick auf einen kleinen Teil der Milchstraße am nächtlichen Sternenhimmel über einer Straße im Landkreis Märkisch-Oderland.

Zum Jahresstart bietet der Sternenhimmel seinen imposanten Winteranblick.

2024 hat in Mitteleuropa zwar nur eine Finsternis zu bieten, dafür aber einen Kometen und mehrere Sternschnuppenströme.

Das Jahr 2024 ist nach dem Gregorianischen Kalender ein Schaltjahr mit 366 Tagen. Der Februar zählt 29 Tage statt 28 wie in Gemeinjahren. Zu Jahresbeginn strahlt am Nachthimmel der Riesenplanet Jupiter während die hell leuchtende Venus als Morgenstern den Jahresreigen einläutet. Der hellste Fixstern am Firmament, Sirius im Großen Hund, flackert in einem bläulich-weißen Licht halbhoch im Südosten.

Orion mit dem rötlichen Schulterstern Beteigeuze und dem Fußstern Rigel ist im Süden zu sehen. Hoch über unseren Köpfen steht die gelbliche Kapella, der Hauptstern im Fuhrmann. Aldebaran, das rötliche Stierauge, zieht im Südwesten die Blicke auf sich. Am Osthimmel erkennt man die Zwillinge mit ihren hellen Sternen Kastor und Pollux. Die leuchtkräftigen Sterne Sirius, Prokyon, Kastor, Kapella, Aldebaran und Rigel bilden das Wintersechseck.

Heller Komet erwartet

Der am 9. Januar 2023 entdeckte Komet C/2023 A3 Tsuchinshan-Atlas wird voraussichtlich im Oktober 2024 zu einem Schweifstern, der mit bloßen Augen zu sehen sein wird. An der Erde zieht er am 13. Oktober 2024 in einem Abstand von 70 Millionen Kilometer vorbei. Eine genaue Helligkeitsangabe ist zurzeit nicht möglich.

Sonnen und Mondfinsternisse

Im Jahr 2024 ereignen sich vier Finsternisse. Von ihnen kann nur die partielle Mondfinsternis vom 18. September in Mitteleuropa beobachtet werden. Sie findet in der zweiten Hälfte der Nacht vom 17. auf den 18. September statt. Zum Höhepunkt der Finsternis um 4.44 Uhr Sommerzeit befindet sich der Vollmond lediglich mit 9,1 Prozent seines scheinbaren Durchmessers im Kernschatten der Erde. Die totale Sonnenfinsternis vom 8. April und die ringförmige Sonnenfinsternis vom 2. Oktober bleiben von Mitteleuropa aus unbeobachtbar. Das gilt auch für die Halbschattenmondfinsternis vom 25. März.

Wichtige Sternschnuppenströme

Außer gelegentlichen Sternschnuppen tauchen mehr oder minder regelmäßig Sternschnuppenschwärme auf, wenn die Erde den Pulk eines Meteorstromes kreuzt. Grundsätzlich gilt: In der zweiten Nachthälfte sind meist mehr Sternschnuppen zu beobachten, da der Erdapex, also der Zielpunkt des Erdumlaufes um die Sonne, um 6.00 Uhr morgens seine höchste Position im Süden erreicht. Man bewegt sich gewissermaßen mit dem Gesicht nach vorne durchs Weltall. Daher ist mit Kollisionen mit meteoritischem Material morgens häufiger als abends zu rechnen.

Gleich zu Jahresbeginn sind die Quadrantiden zu erwarten. Vom 1. bis 10. Januar flammen sie in der zweiten Nachthälfte auf. Erst nach Mitternacht erreicht der Radiant eine größere Höhe, weshalb es sich lohnt, in den Morgenstunden nach den Quadrantiden Ausschau zu halten. In der Nacht vom 3. auf 4. Januar tritt nach Mitternacht das spitze Maximum auf - mit rund hundert Objekten pro Stunde. In manchen Jahren wurden sogar über zweihundert Meteore pro Stunde beobachtet. Helle Sternschnuppen kommen dabei nur selten vor.

Die große Zahl der Meteore in den ersten Augusttagen ist auf den Strom der Perseïden zurückzuführen, deren maximale Tätigkeit zwischen dem 9. und 13. August liegt. Helle Objekte, sogenannte Feuerkugeln oder Boliden sind keine Seltenheit. Das Maximum ist am 12. August in den Abendstunden zu erwarten. Der schönste Strom des Jahres beschert bis zu hundert Sternschnuppen pro Stunde.

Vom 13. bis 30. November treten am Morgenhimmel die Leoniden in Aktion. Das spitze Maximum ist am Morgen des 17. November zu erwarten. Diesmal ist mit einer Rate von fünfzehn Meteoren pro Stunde zu rechnen. Die Sternschnuppen sind außerordentlich schnell, um 70 Kilometer pro Sekunde. Die beste Beobachtungszeit sind die Stunden nach Mitternacht.

Sichtbarkeit der Planeten

Venus, hellster Planet am irdischen Firmament, spielt zu Jahresbeginn ihre Rolle als Morgenstern. Im März verabschiedet sie sich vom Morgenhimmel und taucht im August am Abendhimmel auf. Dort bleibt sie bis über das Jahresende hinaus. Als sonnennächster Planet ist der flinke Merkur schwierig zu beobachten. Er ist nur für wenige Tage im Jahr abends tief im Westen in der Abenddämmerung zu sehen oder morgens knapp über dem Osthorizont bevor die Sonne aufgeht. Er zeigt sich Mitte bis Ende März am Abendhimmel und Mitte Januar, Anfang September und Ende Dezember am Morgenhimmel.

Mars erscheint erst gegen Ende Mai am Morgenhimmel im Osten. Bis Jahresende wird er zum Planeten der gesamten Nacht, wobei er stets heller wird und im Dezember gegen Mitternacht hoch am Himmel auffällig leuchtet. Jupiter ist von Januar bis Ende April am Abendhimmel als hell leuchtender Planet zu beobachten. Gegen Mitte Juni taucht er am Morgenhimmel auf. Im Sommer und Herbst geht er immer früher auf. Schließlich kommt der Riesenplanet am 7. Dezember im Sternbild Stier in Opposition zur Sonne. Er ist dann die ganze Nacht über als hell strahlender Planet zusehen.

Saturn kann noch zu Jahresbeginn am Abendhimmel im Südwesten aufgefunden werden. Ende März erscheint der Ringplanet am Morgenhimmel. Er steht am 8. September dann in Opposition zur Sonne. Im Fernrohr erkennt man den inzwischen gering zur Erde geneigten Ring. Bis Ende Dezember ist der Ringplanet am Abendhimmel vertreten. Die sonnenfernen Planeten Uranus und Neptun sind mit bloßen Augen nicht zu sehen.

Kalenderdaten 2024

Das astronomische Jahr 2024 beginnt nicht um Mitternacht, sondern bereits am 31. Dezember 2023 um 21.18 Uhr. Dann passiert die Sonne den Punkt 280 Grad östlich vom Frühlingspunkt in ihrer scheinbaren Jahresbahn.

Der Julianische Kalender, der heute noch in vielen orthodoxen Kirchen in Gebrauch ist, hinkt dem Gregorianischen Kalender um dreizehn Tage hinterher. Der 14. Januar 2024 des Gregorianischen Kalenders entspricht daher dem 1. Januar 2024 im Julianischen Kalender.

Am 2. Oktober beginnt das jüdische Jahr 5785 mit Sonnenuntergang. Der jüdische Neujahrstag fällt daher auf den 3. Oktober 2024. Das islamische Jahr 1446 beginnt am 7. Juli ebenfalls mit Sonnenuntergang. Der erste Tag des islamischen Jahres 1446 korrespondiert daher mit dem 8. Juli 2024.

Am 10. Februar 2024 beginnt das neue Jahr im traditionellen chinesischen Kalender. Es ist das Jahr des Drachen. Seit Beginn der chinesischen Zeitrechnung sind dann 4721 Jahre vergangen.

Die Sonne ist die Regentin des Jahres 2024. Einst glaubte man, die Jahresregenten würden die Großwetterlage im jeweiligen Jahr bestimmen. Jahresregenten können Sonne, Mond, Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn sein.

Feiertage und Sommerzeit

Der Ostersonntag fällt im Jahr 2024 auf den 31. März. Der Neujahrstag ist ein Montag und Silvester fällt auf einen Dienstag. Aschermittwoch ist am 14. Februar, Christi Himmelfahrt am 9. Mai, Pfingstsonntag am 19. Mai und Fronleichnam am Donnerstag, 30. Mai. Der 1. Advent fällt auf Sonntag, 1. Dezember, und der Heilige Abend ist am Dienstag, 24. Dezember. Die Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ) soll 2024 von Sonntag, 31. März, bis Sonntag, 27. Oktober, gelten.

Sonnenlauf und Jahreszeiten 2024

In den frühen Morgenstunden des 3. Januar rast die Erde mit einer Geschwindigkeit von 30 Kilometern pro Sekunde, das sind 108 000 Kilometer pro Stunde, durch ihren sonnennächsten Bahnpunkt, wobei die Sonnendistanz diesmal 147 100 630 Kilometer misst. Diese Strecke legt das Sonnenlicht in acht Minuten und zehn Sekunden zurück.

Der astronomische Frühling hält am 20. März frühmorgens seinen Einzug. Exakt um 4.06 Uhr überquert die Sonne den Himmelsäquator von Süd nach Nord und wechselt somit auf die nördliche Hemisphäre des Firmaments. Es tritt die Tagundnachtgleiche ein.

Sommerbeginn erfolgt am 20. Juni um 22.51 Uhr MESZ (Mitteleuropäische Sommerzeit), wenn die Sonne den Gipfel ihrer scheinbaren Jahresbahn durch den Tierkreis erreicht. Der Sommerpunkt ist identisch mit dem Beginn des Tierkreiszeichens Krebs. Die Sonne steigt nach Passieren des Sommerpunktes nicht mehr auf, sondern sinkt wieder im Laufe der folgenden Wochen zum Himmelsäquator hinab. Sie überschreitet ihn dann am 22. September um 14.44 Uhr MESZ, dieses Mal von Nord nach Süd. An diesem Tag erfolgt wieder eine Tagundnachtgleiche. Nach dem 22. September sind in unseren Breiten die Nächte wieder länger als die Tage.

Am frühen Morgen des 5. Juli läuft die Erde durch ihren sonnenfernsten Bahnpunkt. In diesem Jahr trennen uns 152 099 970 Kilometer von der Sonne. Acht Minuten und 27 Sekunden ist dann das Sonnenlicht zur Erde unterwegs, also siebzehn Sekunden länger als zur Erdnähe Anfang Januar. Am 21. Dezember 2024 nimmt um 10.21 Uhr die Sonne ihren Jahrestiefststand ein, der astronomische Winter beginnt. (dpa)