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Berechtigte VorsichtKommentar zum Kampf gegen Coronavirus in NRW

Lesezeit 2 Minuten
Corona Wuhan dpa

Chinesische Patienten, die mit sich mit dem Coronavirus (COVID-19) infiziert haben, sind in einem provisorischen Krankenhaus zu sehen.

  1. Ein mit dem Coronavirus infizierter Mann aus NRW in Düsseldorf ist in kritischer Verfassung.
  2. Eine rechtsstaatliche, transparente Verwaltung und eine offene Informationsgesellschaft sind Dikaturen überlegen.
  3. Auch im Kampf gegen Seuchen, meint unser Autor angesichts der Erfahrungen im Kampf gegen das Coronavirus.

Geschlossene Kindergärten und Schulen, Absage einer großen Kölner Messe, intensive Suche nach Kontaktpersonen von Kranken mit erheblichen Auswirkungen auch in der Kölner Universitätsklinik: Die Corona-Epidemie ist in NRW angekommen.

Aber wieso erregt der Kampf gegen die neue Krankheit Covid-19 so viel mehr Aufsehen als die Folgen der alljährlichen Grippewelle? Und das, obwohl – wie Virologen versichern – tödliche Verläufe bei der Virusgrippe eher häufiger vorkommen? Würde man wegen zweier Grippefälle alle Kindergärten einer Gemeinde schließen? Wenn man aber so scharf vorgeht, wie weit ist der Weg bis zum Abriegeln ganzer Orte wie in Italien?

Infektionswege rekonstruieren

Notstandsmaßnahmen italienischen Stils werden in Deutschland hoffentlich nie Realität – und zwar gerade, weil unsere Behörden schon jetzt viel härter eingreifen als bei Grippefällen. Mit Grippeviren kommen Menschen seit Jahrhunderten immer wieder in Kontakt. Bei Corona gibt es keine Grundimmunität. Mediziner sammeln erst allmählich Erfahrungen mit dem Virus. Es gibt keine Impfung, während die Grippeimpfung zumindest einen begrenzten Schutz für Risikogruppen bietet.

Da ist es der einzig zielführende Weg, für die Isolierung der Infizierten zu sorgen und die Infektionswege zu rekonstruieren. Wenn Infektionsketten unterbrochen werden, bestehen gute Aussichten, mit einer insgesamt geringen Zahl von Fällen das hoffentlich rettende Ufer zu erreichen – die warme Jahreszeit.

Hygiene-Problem auf Tiermärkten in China bleibt

In Italien sind die Aussichten nicht mehr so gut. Verzweifelt versuchen Behörden ihre Handlungsfähigkeit zu demonstrieren – und hätten keinen Anlass dazu, wenn sie besser aufgepasst hätten. Bis heute hat Italien den „Patienten Null“, mit dem die Infektionskette begonnen haben muss und der möglicherweise eine unbekannte Zahl weiterer Menschen angesteckt hat, nicht gefunden.

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Um Größenordnungen schlimmer ist das Versagen in China, jenem Land, dessen Führung gerade zeigen will, wie effizient eine Diktatur angeblich Krankheiten bekämpft. Dieser Unrechtsstaat schikaniert zwar die Bürger, aber er bekommt das Problem der Hygiene auf Tiermärkten nicht in den Griff, auf denen immer wieder Erreger wie jetzt das Coronavirus auf Menschen überspringen.

Informationen über dessen Gefährlichkeit wurden unterdrückt. Wenn Covid-19 eins lehrt, dann dies: Eine rechtsstaatliche, transparente Verwaltung und eine offene Informationsgesellschaft sind Dikaturen überlegen – auch im Kampf gegen Seuchen.

Ihre Meinung: dialog@kr-redaktion.de