Vor Prozes um tödlichen SchussNeue Vorwürfe gegen Alec Baldwin – Star soll rücksichtsloser Waffennarr sein

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Santa Fe: Alec Baldwin am „Rust“-Set (Archivbild vom April 2022). Dort löste sich ein tödlicher Schuss.

Santa Fe: Alec Baldwin am „Rust“-Set (Archivbild vom April 2022). Dort löste sich ein tödlicher Schuss.

Am 9. Juli startet der Prozess gegen Alec Baldwin wegen fahrlässiger Tötung. Die Staatsanwaltschaft sammelt Beweise gegen ihn.

Vor dem Prozess gegen Hollywoodstar Alec Baldwin kommen neue Details ans Licht. Am Set des Films „Rust“ hatte sich im Oktober 2021 in Santa Fe ein Schuss aus der Waffe von Baldin gelöst und Kamerafrau Halyna Hutchins tödlich getroffen. Der Regisseur Joel Souza wurde durch dieselbe Kugel verletzt. Im Juli steht der 66-Jährige deswegen vor Gericht.

Wie US-Medien jetzt berichten, soll sich Baldwin aber bereits vor dem tödlichen Zwischenfall rücksichtslos beim Dreh verhalten haben. Laut „New York Post“ plant die Staatsanwaltschaft, im Prozess Beweise dafür vorzulegen, dass Baldwin in der Vergangenheit Sicherheitsvorschriften am Set missachtete. Einmal soll der Hollywoodstar seine Waffe gezielt auf ein Crewmitglied gerichtet und eine Platzpatrone abgefeuert haben, heißt es.

Weitere Beispiele für Baldwins laxen Umgang mit Waffen seien, dass er seine Waffe als Zielfernrohr benutzte oder auch die Waffe nach Abschluss der Dreharbeiten abfeuerte. Zudem soll er seine Finger in Szenen, in denen dies eigentlich nicht erforderlich war, am Abzug gehalten und Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed gedrängt haben, schneller nachzuladen.

Während des Schießtrainings soll Baldwin darüber hinaus Videos für seine Familie gemacht haben, so die Gerichtsakten. Angeblich gibt es Foto- und Videobeweise, die das Fehlverhalten Baldwins dokumentierten. Bereits vor Beginn der Dreharbeiten verlangte Baldwin, der zugleich Produzent und Hauptdarsteller des Films ist, die größte verfügbare Waffe am Set zu erhalten. 

Alec Baldwin soll sein Team angeschrien haben

Es wird nicht nur das Bild des Schauspielers als Waffennarr gezeichnet, auch menschlich ist Baldwin nach den Akten der Staatsanwaltschaft offenbar nicht nett mit seinen Mitarbeitenden umgegangen. Er soll sein Team immer wieder angeschrien haben. „Er übte die vollständige Kontrolle über das Set aus, indem er die Dreharbeiten unterbrach, laut fluchte und die anderen Darsteller und die Crew antrieb“, zitiert die „New York Post“.

Die Schlussfolgerung der Staatsanwaltschaft: Der Tod von Hutchins sei kein „Unfall oder Fehler“ gewesen, wie von Baldwin behauptet, sondern Konsequenz seines Verhaltens.

Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed war im April wegen fahrlässiger Tötung zu 18 Monaten Haft verurteilt worden – das war die mögliche Höchststrafe in diesem schlagzeilenträchtigen Fall. Eine Jury hatte sie zuvor für schuldig befunden. Baldwin selbst war im Januar in New Mexico wegen fahrlässiger Tötung angeklagt worden und hatte auf „nicht schuldig“ plädiert.

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