A23a heißt der Eiskoloss, der sich weiterhin schnell in Richtung Norden bewegt. Der Eisberg ist 4,5 Mal so groß wie Berlin.
Forschungsschiff bei A23aWeltgrößter Eisberg driftet schnell in Richtung Südafrika
Der derzeit größte Eisberg weltweit bewegt sich weiterhin vergleichsweise schnell von antarktischen Gewässern weg. Das teilte die europäische Weltraumagentur Esa bereits am Wochenende unter Berufung auf Satellitenbilder mit. Nun haben sich britische Forscher dem Eiskoloss genähert und haben Wasserproben in seiner Umgebung genommen.
Das britische Schiff habe sich zufällig in der Nähe des riesigen Eisberges befunden, erklärte Forscherin Laura Taylor. Da Eisberge auf ihrem Weg durch das Meer schmelzen, können sie dabei Nährstoffe in das Meer abgeben, was das Interesse der Wissenschaftler geweckt habe.
Britisches Forschungsschiff nähert sich Eiskoloss A23a
Das Forschungsschiff „RRS Sir David Attenborough“ befindet sich eigentlich auf dem Weg in die Antarktis, um dort seine erste Forschungsmission zu beginnen.
Die Reise soll zehn Tage dauern und ist Teil eines Projekts im Umfang von neun Millionen Pfund. Die zuständige British Antarctic Survey will zu einem besseren Verständnis darüber beitragen, wie sich der Klimawandel auf das Südpolarmeer auswirkt.
Forschungsschiff bei A23a: „Ein unglaublicher Glücksfall“
Die Fahrt am Eisberg vorbei soll sich am Freitag nahe der Spitze der antarktischen Halbinsel ereignet haben. Das Ereignis sei „ein unglaublicher Glücksfall“ gewesen, sagte Chefwissenschaftler Andrew Meijers gegenüber der Associated Press.
Der Koloss mit der Bezeichnung A23a war bereits 1986 vom Filchner-Ronne-Schelfeis abgebrochen, hatte aber lange auf dem Meeresboden fest gehangen. Bis zum Jahr 2020 habe er sich zwar gelöst, erst jetzt lege er angetrieben durch Winde und Strömungen einen Spurt hin, hieß es unterdessen von der Esa.
A23a: Riesiger Eisberg könnte für Störung der Schifffahrt sorgen
A23a ist rund 4000 Quadratkilometer groß, also rund 4,5 Mal so groß wie Berlin. Wie die meisten Eisberge aus dem sogenannten Weddell-Sektor werde er wahrscheinlich in den Südatlantik gelangen, so die Esa.
Dass Eisberge dieser Größenordnung in Bewegung geraten, gilt als selten. Die Wissenschaftler wollen den Weg von A23a deshalb genau verfolgen. Sollte es der Eiskoloss, der aufgrund seiner Größe nur langsam schmilzt, bis in die Gewässer vor Südafrika schaffen, droht eine erhebliche Beeinträchtigung des Schiffsverkehres in der Region. (das/dpa)