WandertagWas die romantische „EifelSpur Silberschatz“ zu bieten hat
Eifel – Der glanzvolle Name der Tour hat seinen Ursprung in den 1960er Jahren. Für einen Wanderweg wurde seinerzeit Schlacke aus einem ehemaligen Silberbergwerk verwendet. Edelmetall lässt sich da nicht mehr finden.
Wer heute hier unterwegs ist, kann sich aber immerhin über eine hervorragend ausgeschilderte, gepflegte und mit vielen gemütlichen Rastplätzen ausgestattete Strecke freuen.
Als Marktflecken an der Fernstraße zwischen Köln und Trier war Marmagen (Vicus Marcomagus) in der Römerzeit Station für Reisende. Wer heute in der Ortsmitte rastet, kann am „Eiffelplatz“ einen Sprung in die Neuzeit machen: Ein Gedenkstein erinnert an den Ingenieur Alexandre Gustave Eiffel, Konstrukteur des nach ihm benannten Turms in Paris. Einer seiner Vorfahren namens Bönickhausen war Anfang des 18. Jahrhunderts aus Marmagen nach Frankreich ausgewandert und hatte sich der Einfachheit halber in „Eiffel“ umbenannt.
Weiter ins idyllische Naturschutzgebiet Schleifbachtal
Nicht weit vom Dorfzentrum entfernt liegt das idyllische Naturschutzgebiet Schleifbachtal. Der Kalkmagerrasen an den Hängen bietet Lebensraum für viele seltene Pflanzen und Tiere. Der Wind rauscht in den Bäumen, die Vögel singen. Nach einer kurzen Strecke geht es dann steil bergauf. Über hölzerne Treppen und einen schmalen Pfad wird der Höhepunkt der Tour erklettert: Der 2014 eröffnete Archäologische Landschaftspark Nettersheim bietet spektakuläre Einblicke in die Vergangenheit.
Das zum Teil rekonstruierte Matronenheiligtum gehört dazu. Drei geheimnisvolle Göttinnen sind auf den auch heute noch oft mit Blumen geschmückten Weihesteinen im Tempelbezirk dargestellt. Die vermutlich im 2. Jahrhundert n. Chr. auf einem alten Kultplatz entstandene Anlage wurde seinerzeit wohl öfter besucht – schließlich lag sie direkt neben der Fernstraße zwischen Köln und Trier. Bei Ausgrabungen wurden am Tempel zahlreiche Opfergaben von Mitgliedern der „Legio Minerva“ gefunden. Sie kontrollierten als eine Art römische Autobahnpolizei die Straße und überwachten die Abgabe von Steuern. Ihre Station lag vermutlich direkt in der Nähe des Heiligtums, das an die Siedlung „Vicus Marcomagus“ grenzte.
Viel zu entdecken im Archäologiepark
Mit Wohnbauten, Werkstätten und öffentlichen Anlagen erstreckte sie sich bis hinunter ins Tal der Urft. Im Archäologiepark lässt sich noch vieles entdecken – Reste der eng aneinander gebauten „Streifenhäuser“ gehören ebenso dazu wie Überreste einer Befestigungsanlage. Wer sich das alles anschauen will, braucht aber etwas mehr Zeit – und muss den Wanderweg verlassen. Der führt erst einmal schnurgerade über die Hochfläche und bietet einen tollen Blick auf die Eifellandschaft.
Durch einen Wald geht es wieder langsam abwärts. Durstige Wanderer können sich an der Schutzhütte „Kücheler Heck“ erfrischen: Dem „Erdkühlschrank“ lassen sich erfrischende Getränke entnehmen, gezahlt wird in die hier gelagerte Kasse.
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Der Wanderweg
1 Vom Startpunkt Parkplatz Am Eiffelplatz in östlicher Richtung halten und den Keltenring bis zur nächsten Kreuzung laufen. Hier den Heideweg nehmen und diesen in Richtung Ortsrand folgen. Am „Heidehaus“ links halten , weiter in Richtung Römische Tempelanlage gehen.
2 Den asphaltierten Wirtschaftsweg folgen, nächste Abzweigung geradeaus weiter. Der Ausschilderung weiter folgen, an der nächsten Abzweigung rechts halten. Der Weg führt leicht talwärts bis zu einer T-Kreuzung. Hier links gehen und danach weiter links den geschotterten Weg nehmen. Den Wanderweg geradeaus folgen, am Rastplatz vorbei weiter zwischen Wiesen entlang laufen. An der Wegkreuzung rechts abbiegen, nach etwa 100 Metern wird das Matronenheiligtum „Görresburg“ erreicht.
3 Hinter dem Heiligtum nach ca. 100 m rechts auf asphaltierten Weg abbiegen, geradeaus weiter der Beschilderung folgen. An Weggabelung mit Ruhebank geradeaus, nächste Möglichkeit rechts halten.
4 Zwischen Wald und Wiesen dem Schotterweg folgen bis zur nächsten Wegkreuzung mit Ruhebank. Hier links gehen, nach ca. 150 m wird ein Feuerlöschteich erreicht. Dahinter links halten.
5 Dem ausgeschilderten Weg folgen, an der nächsten großen Wegkreuzung nach links auf breiten Waldweg abbiegen. Bis zur nächsten Abzweigung, danach rechts halten und zur Wanderhütte „Kücheler Heck“ laufen.
6 An der Wanderhütte der Ausschilderung (Richtung Marmagen) folgen. Nach ca. 400 m an einer T- Kreuzung rechts halten, dem Wiesenweg weiter folgen. Am Bombentrichter vorbei dem schmalen Fußweg bis zur nächsten großen Kreuzung, danach rechts auf dem breiten Waldweg weiterlaufen. Bald sind die ersten Häuser von Marmagen erreicht. An der Kreuzung Sittard die Straße Cervusknopp queren, geradeaus weiter, am Spielplatz vorbei bis zur nächsten Straßenkreuzung. Jetzt der Buschgasse bis zum Parkplatz folgen.
Infos zur Wanderung EifelSpur Silberschatz
Start und Ziel: Parkplatz Kölner Straße / Keltenring, Marmagen, 53947 NettersheimWeg: Rund 8,6 km Länge, etwa 2,5 bis 3 Stunden.Profil: Straße, teilweise asphaltierte oder geschotterte Wirtschafts- und Waldwege, Wald- und Wiesenpfade, festes Schuhwerk ist zu empfehlen.
Insgesamt werden bei unserer Wanderung in etwa 105 Höhenmeter zurückgelegt
Anreise:Auto: Über A553 und A1 (Richtung Euskirchen) bis Ausfahrt Nettersheim. Dort auf die B477, anschließend über L205 bis Marmagen (Nettersheim)ÖPNV: Ab Köln Hbf über Kall bis Bahnhof Nettersheim. Dort mit Bus 820 bis zur Haltestelle Nettersheim Eiffelplatz in Marmagen (Nettersheim).
GPS-Daten/Karte: www.wanderwelt-nordeifel.de
Einkehrmöglichkeiten:Bäckerei/Café Milz, Kölner Straße 37, 53947 Nettersheim, Tel. 02648/1484Gaststätte Schmidt, Kölner Str. 50, 53947 Nettersheim-Marmagen, Tel. 2486/225Hubertushof bei Schopp's, Schleidener Str. 4, 53925 Kall, Tel. 02445/8511614