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Rücktritt nach Vorwahl-NiederlageTrump ist größte interne Kritikerin Liz Cheney los

Lesezeit 3 Minuten
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Trump-Herausforderin Liz Cheney unterliegt bei Vorwahlen in Wyoming.

Washington – Die wichtigste innerparteiliche Kritikerin des früheren US-Präsidenten Donald Trump, Liz Cheney, wird dem Repräsentantenhaus von Januar an nicht mehr angehören. Die Republikanerin räumte in der Nacht zum Mittwoch ihre Niederlage gegen ihre parteiinterne Kontrahentin Harriet Hageman ein, die von Trump unterstützt worden war.

Hageman wird damit in dem Wahlkreis in Wyoming bei den Kongresswahlen im November für die Republikaner antreten. Cheneys Niederlage war erwartet worden. Sie machte aber deutlich, dass sie weiter gegen Trump kämpfen werde.

Trump behauptet bis heute er habe US-Wahl wegen Betrugs verloren

Cheney ist Vizevorsitzende des Untersuchungsausschusses zum Angriff auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021. Trump-Unterstützer wollten an diesem Tag nach einer aufrührerischen Rede des damaligen Präsidenten verhindern, dass der Kongress offiziell den Demokraten Joe Biden zum Sieger der Wahl vom November 2020 erklärt.

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Cheney (56) sagte dem Sender CNN kürzlich, Trump habe sich „der schwersten Pflichtverletzung eines Präsidenten in der Geschichte unseres Landes“ schuldig gemacht. Trump hält bis heute an der längst widerlegten Behauptung fest, er sei durch Betrug um den Sieg gebracht worden. Auch Hageman behauptet, es habe Wahlbetrug gegeben.

Cheney sagte nach der Stimmabgabe am Dienstag, die USA seien an einem Punkt angelangt, „an dem unsere Demokratie wirklich angegriffen und bedroht ist. Und diejenigen von uns, Republikaner, Demokraten und Unabhängige, die zutiefst an die Freiheit glauben und denen die Verfassung und die Zukunft des Landes am Herzen liegt, haben meines Erachtens die Pflicht, dies über die Partei zu stellen.“

Nach dem Eingeständnis ihrer Niederlage sagte Cheney, sie werde weiter alles daran setzen, dass Trump niemals wieder Präsident werde. Trump schrieb kurz darauf in dem von ihm mitbegründeten sozialen Netzwerk Truth Social: „Liz Cheney ist eine Närrin, die denjenigen, die unser Land zerstören wollen, direkt in die Hände spielt!“

Keine Mehrheit für Amtsenthebung Trumps

Cheney gehörte zu den zehn republikanischen Kongressabgeordneten, die nach dem Angriff auf das Kapitol für die Eröffnung eines zweiten Amtsenthebungsverfahrens gegen Trump stimmten. Im Senat kam die notwendige Mehrheit für eine Verurteilung aber nicht zustande. Bald darauf wurde Cheney auf Trumps Druck hin aus einem Führungsamt in ihrer Fraktion abgewählt.

Liz Cheney ist die Tochter des früheren US-Vizepräsidenten Dick Cheney. Der 81-Jährige hatte kürzlich in einem Wahlwerbespot für seine Tochter scharf mit Trump abgerechnet. „In der 246-jährigen Geschichte unserer Nation hat es noch nie eine Person gegeben, die eine größere Bedrohung für unsere Republik darstellt als Donald Trump“, hatte der Republikaner gesagt.

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Auch in Alaska kam es zu Abstimmungen, die landesweit mit Spannung verfolgt wurden. Wegen des komplizierten neuen Wahlsystems in dem Bundesstaat war zunächst nicht klar, wann mit eindeutigen Ergebnissen zu rechnen ist. Dort bewarb sich für die Republikaner die frühere Vizepräsidentschaftskandidatin Sarah Palin um einen Sitz im Repräsentantenhaus, der durch den Tod des langjährigen Abgeordneten Don Young freigeworden ist. Palin trat gegen zwei Mitbewerber an.

Da der Sitz bereits bei der Kongresswahl im November wieder neu vergeben wird, finden zugleich Vorwahlen statt, bei denen sich Palin, ihre zwei Mitbewerber und zahlreiche weitere Anwärter um die Kandidatur bewerben. Trump hat Palin seine Unterstützung zugesagt. Palin war im Wahlkampf 2008 zur Zielscheibe von Spott geworden, als sie als US-Vizepräsidentschaftskandidatin behauptet hatte, sie könne von ihrem Haus in Alaska aus Russland sehen.

Außerdem trat bei den Vorwahlen in Alaska Senatorin Lisa Murkowski an. Sie wurde unter anderem von Kelly Tshibaka herausgefordert, der Trump seine Unterstützung zugesagt hat. Murkowski gehörte zu sieben Republikanern, die im Senat für eine Amtsenthebung Trumps gestimmt hatten. Sie ist die einzige aus dieser Gruppe, die sich im November um die Wiederwahl bemühen muss. Im Repräsentantenhaus stehen alle zwei Jahre alle Sitze zur Wahl, im Senat nur rund jeder Dritte. (dpa)