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Viktoria Kölns Kapitän Christoph Greger„Niemand schont sich, jeder lässt sein Leben auf dem Platz“

Lesezeit 3 Minuten
Viktoria Kölns Kapitän Christoph Greger (M.)

Viktoria Kölns Kapitän Christoph Greger (M.)

Der Höhenberger Drittligist befindet sich auf einem Höhenflug. Die Erfolgsserie soll im Heimspiel gegen 1860 München ausgebaut werden.

Zehn Jahre trug Christoph Greger das Trikot mit dem Löwen auf der Brust. „Für mich ist das Spiel vielleicht noch etwas spezieller“, sagt Viktoria Kölns Kapitän vor dem Drittliga-Duell am Samstag (16.30 Uhr, Sportpark Höhenberg) mit seinem Jugendverein 1860 München. Während Greger und seine Teamkollegen ihre beeindruckende Serie von fünf Siegen in Folge ausbauen möchten, wollen die Löwen raus aus dem Tabellenkeller.

Für Münchens neuen Trainer Patrick Glöckner, zwischen Anfang 2018 und Mai 2019 als Assistent und Chefcoach bei der Viktoria verantwortlich, wird es das erste Auswärtsspiel mit 1860. „Bei den Löwen ist das Umfeld mit Sicherheit angespannt. Das wird auch der Mannschaft bewusst sein. Die Qualität der Einzelspieler ist überragend, viele haben 1860 deshalb vor der Saison deutlich weiter oben in der Tabelle gesehen“, sagt Greger. „Ich halte diese Kombination aus hervorragenden Einzelspielern und externem Druck für sehr gefährlich – ich erwarte ein intensives Spiel.“

Christoph Greger und Lars Dietz ergänzen sich hervorragend

Viktorias Kapitän ist ein Eckpfeiler des aktuellen Höhenflugs. Während die Offensiv-Abteilung um Said El Mala, Semih Güler und Tyger Lobinger für Tore und Spektakel sorgt, halten Greger und sein Nebenmann Lars Dietz die Defensive zusammen. Drei der fünf siegreichen Spiele gewannen die Kölner zu Null. Hätte es im Oktober nicht die beiden Ausreißer gegen Dortmund II (3:5) und Ingolstadt (4:4) gegeben, wäre die Viktoria wohl das Team mit den wenigsten Gegentoren der Liga. „Vor der Siegesserie gab es eine Phase, in der die Spiele nicht in unsere Richtung gelaufen sind. Da sind wir nochmal enger zusammengerückt und haben klargestellt, dass wir die Intensität auf dem Platz hochhalten müssen. Dass sich niemand schont, jeder sein Leben auf dem Platz lässt und gerade defensiv alles investiert“, sagt Greger. „Das ist die Basis, und die haben wir verinnerlicht. Daraus resultieren diese geschlossenen Mannschaftsleistungen und dafür wurden wir fünfmal belohnt.“

Die neue Stabilität führt Greger auf die richtige Balance zwischen den Mannschaftsteilen zurück. „Für uns hinten macht es das Leben viel leichter, wenn wir wissen, dass die Jungs vorne mit zurückarbeiten und wir kompakt stehen. Wenn wir dann mal überspielt werden, ist die Zeit, die wir hinten überbrücken müssen, aktuell sehr kurz“, sagt der 28-Jährige. Zusammen mit Dietz ist Greger auch oft für die Spieleröffnung der Viktoria zuständig. Sein starker linker Fuß ergänzt sich gut mit dem starken Rechten seines Nebenmannes. „Wenn man sich unsere Spiele anschaut, bauen wir das Spiel in der Regel hintenraus sehr vernünftig auf. Es ist also ein Geben und Nehmen“, so Greger.

Viktoria Köln hat die 45-Punkte-Marke im Visier

Trotz der Erfolgsserie und dem Relegationsplatz in greifbarer Nähe will sich Viktorias Kapitän nicht zu forschen Zielsetzungen hinreißen lassen – jedenfalls noch nicht. „Wir wollen erst einmal die 45 Punkte erreichen und den Klassenerhalt klarmachen. Ich halte es für vermessen, zu sagen, dass es jetzt ein Selbstläufer wird, nur weil wir fünfmal am Stück gewonnen haben“, stellt Greger klar. Sollte die Marke zeitnah geknackt werden, „werden wir uns neue Ziele setzen. Ich halte nichts davon, ziellos durch die letzten Spieltage zu laufen“, so der Kapitän.