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UnfallvermeidungVerkehrsversuch auf Eifeler Motorradstrecke: Ellipsen bremsen Biker aus

Lesezeit 2 Minuten
Ein Motorradfahrer umfährt mit einem Bike in einer Linkskurve auf der Fahrbahn angebrachte, ellipsenförmige Fahrbahnmarkierungen.

Bei dem Modellversuch im Kreis Düren sollen Fahrbahnmarkierungen Motorradfahrer von der gefährlichen Ideallinie abbringen. Erste Ergebnisse sind erfolgversprechend.

Bei einem bundesweit einzigartigen Verkehrsversuch sollen Motorradfahrer von der gefährlichen Ideallinie abgebracht werden.

Auf der bei Bikern besonders beliebten Panoramastraße bei Schmidt in der Gemeinde Hürtgenwald befinden sich seit knapp vier Monaten neue, ellipsenförmige Fahrbahnmarkierungen, die für mehr Sicherheit bei den Motorradfahrern sorgen sollen. Erste Ergebnisse dieses bundesweit einzigartigen Verkehrsversuchs liegen nun vor. „Sowohl die Geschwindigkeit als auch der Fahrtverlauf werden positiv beeinflusst“, teilte die Kreisverwaltung Düren jetzt mit.

In dieser Woche wurde an dem Streckenabschnitt mit der kurvenreichen Verkehrsführung zudem eine weitere Wärmebildkamera aufgestellt, die für etwa sechs Wochen die Einfahrten in den Kurvenbereich aufzeichnen wird, so die Dürener Kreisverwaltung weiter.

Das Institut für Straßenwesen der RWTH Aachen begleitet den auf ein Jahr angelegten Versuch auf der Panoramastraße wissenschaftlich. Insgesamt rund 8500 Fahrten wurden innerhalb eines Monats in den beiden Linkskurven auf der Landesstraße 218 zwischen Vossenack und Schmidt datenschutzkonform mit Wärmebildkameras aufgezeichnet – die Kennzeichen der Fahrzeuge sind auf den Aufnahmen nicht zu erkennen.

Biker umfahren die Fahrbahnmarkierungen

Für die Analyse der Fahrlinien wurde die Fahrbahn in drei verschiedene Zonen eingeteilt, erklärt die Dürener Kreisverwaltung: Die sichere Fahrzone wurde dabei ursprünglich von 43 Prozent der Motorradfahrer genutzt. „Durch die Ellipsenmarkierung konnte dieser Anteil auf mehr als 85 Prozent erhöht werden“, so das erfreuliche erste Fazit. Das bedeutet: Nach der Markierung wurde doppelt so häufig eine Fahrlinie im sichersten Bereich gewählt.

Bezüglich der Geschwindigkeiten im Kurvenbereich sei festgestellt worden, dass sowohl die hohen Überschreitungen der zulässigen Geschwindigkeit zurückgegangen sind als auch die Durchschnittsgeschwindigkeit. „Sie konnte um fast neun Prozent (3,2 km/h) reduziert werden, von 36,49 km/h auf 33,21 km/h“, heißt es vom Kreis Düren.

Die weitere Begleitung der Versuche läuft noch bis zum Frühjahr 2024. Im Fokus stehen hier unter anderem die Unfallzahlen, die Griffigkeit der aufgebrachten Markierung sowie leichte Modifizierungen an der Gestaltung der Ellipsenmarkierung.