„Du weißt, wie's mir geht“Video zeigt Johnson und Selenskyj bei Gang durch Kiew
Der Besuch kam überraschend und unangekündigt: Mit seiner Reise nach Kiew am Samstag (09.04.) wollte der britische Premierminister Boris Johnson dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Solidarität bezeugen. Dabei ließ sich der britische Premier, der in Großbritannien nach Lockdown-Partys in der Kritik steht, von Kameras begleiten. Videoaufnahmen, die BBC-Korrespondent Yalda Hakim bei Twitter veröffentlichte, zeigen wie Johnson Selenskyj in der ukrainischen Hauptstadt trifft.
„Wie geht es dir?“, fragt der wie üblich in einem Anzug gekleidete Johnson den ukrainischen Staatschef, der – ebenfalls zur Gewohnheit geworden – in olivgrün gekommen ist und zur Begrüßung die Hand ausstreckt. „Du weißt, wie es mir geht“, antwortet der 44-Jährige.
Johnson sichert weitere Waffenlieferungen zu
„Sie sehen gut aus. Es ist eine absolute Freude, Sie zu sehen“, beginnt Johnson das Gespräch, „unglaublich, wenn man bedenkt, was Sie durchgemacht haben. Sie sind stark, ihr seid absolute Helden.“
Das anschließende Vier-Augen-Gespräch, in dem Johnson den Ukrainern unter anderem die Lieferung gepanzerter Fahrzeuge zusagt, findet hinter verschlossenen Türen statt. Johnson ist offenbar aber nicht nur gekommen, um weitere Waffenlieferungen anzukündigen, er möchte sich auch einen Eindruck vom Zustand in der ukrainischen Hauptstadt machen.
Johnson und Selenskyj spazieren durch Kiew
Weitere Aufnahmen zeigen den 57-Jährigen bei einem gemeinsamen Spaziergang mit Selenskyj durch Kiew. Begleitet werden sie von bewaffneten ukrainischen Soldaten. Während im Hintergrund Sirenen zu hören sind, führt Selenskyj seinen Gast durch die Straßen der einstigen 3 Millionen-Einwohner-Stadt, die seit Wochen von russischen Luftangriffen heimgesucht wird. Zum Zeitpunkt der Aufnahmen sind dort nur wenige Menschen unterwegs, vereinzelt fahren Autos vorbei.
Es ist ein medienwirksamer Auftritt des britischen Premiers, aber auch einer, mit dem er tatsächlich Nähe zum ukrainischen Präsidenten demonstriert.
Das könnte Sie auch interessieren:
Auf seinem eigenen Twitter-Kanal kommentiert er am Donnerstagabend seinen Besuch. „Es ist ein unentschuldbarer Krieg. Nach diesen paar Stunden in Kiew, in denen ich Wolodymyr und seinem Team zugehört habe, habe ich nicht den geringsten Zweifel, dass wieder eine unabhängige und souveräne Ukraine erstehen wird“, so Johnson.
Bereits nach einer guten halben Stunde wurde Johnsons Video über 100.000 Mal aufgerufen.