Die Ukraine hat nach russischen Angriffen Gegenschläge angekündigt – Namensgeber für den „Drohnenschwarm“ ist ein deutscher Pilot.
Deutscher flog 1987 nach MoskauUkraine droht mit „Schwarm Mathias Rust“ – Attacke mit „tausenden Drohnen“ angekündigt
1987 sorgte ein deutscher Privatpilot mit einem Flug nach Moskau für viel Wirbel im Kreml, nun will die Ukraine ihre Drohnen nach Mathias Rust benennen: Nach wiederholten russischen Angriffen mit sogenannten Kamikaze-Drohnen auf ukrainische Städte will Kiew nun offenbar mit gleicher Münze zurückzahlen.
Der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats der Ukraine, Olexij Danilow, kündigte am Mittwoch Gegenschläge mit eigenen Drohnen an, die nach seinen Worten in einem „Ukrainischen Schwarm Mathias Rust“ – in Erinnerung an den deutschen Kreml-Flieger – zusammengefasst seien. Dazu gebe es bereits „mehrere tausend Drohnen mit einer Reichweite von bis zu 3000 Kilometern“, behauptete Danilow auf Twitter.
Kreml bloßgestellt: Deutscher Privatpilot Mathias Rust unterflog 1987 sowjetische Flugabwehr
Der Deutsche Privatpilot Mathias Rust war am 28. Mai 1987 mit einer einmotorigen Cessna auf der Moskwa-Brücke vor dem Kreml gelandet. Zuvor war er in Finnland gestartet und hatte die gesamte sowjetische Flugabwehr unterflogen. Rust wollte mit seiner Aktion für den Weltfrieden demonstrieren. Auf seinen Flug folgte eine Säuberungswelle in der Führungsebene des sowjetischen Militärs.
Nach Angaben der ukrainischen Agentur Unian ist das Militär in den vergangenen Monaten mit einer unbekannten Menge von Drohnen aufgerüstet worden. Allein am Dienstag seien acht ukrainische Drohnen und sechs HIMARS-Granaten von russischen Luftverteidigungssystemen abgefangen worden, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Mittwoch. Die Drohnen seien hauptsächlich über von Russland völkerrechtswidrig besetzten ukrainischen Gebieten im Donbass abgefangen worden, erklärte der Pressedienst des Ministeriums.
Vergeltung für Kamikaze-Attacken: Kiew spricht von „mehreren tausend Drohnen“ mit großer Reichweite
Zuletzt hatte es mehrfach Berichte über ukrainische Drohnenangriffe oder -einsätze über russisch besetzten Gebieten, aber auch über Russland selbst gegeben. Nach mehreren derartigen Vorfällen hatte der russische Präsident Wladimir Putin Anfang März die Verschärfung des Grenzschutzes angeordnet. Die Maßnahme des Kremlchefs wurde als Reaktion auf die vorherige Zerstörung mehrerer Drohnen über russischem Gebiet gedeutet – eines der Flugobjekte war erst rund 100 Kilometer vor der russischen Hauptstadt Moskau abgestürzt.
Damals war offenbar eine Verteilerstation des russischen Energieversorgers Gazprom ein mögliches Ziel der missglückten Attacke. Die Ukraine hatte sich nicht zu den Vorfällen geäußert. Mit der Ankündigung des „Ukrainischen Schwarms“, benannt nach Kremlflieger Rust, scheint sich die ukrainische Kommunikationsstrategie nun zu ändern. (das/dpa)