Die Elisabethstraße in Troisdorfer-Oberlar ist seit dem ersten Advent von den Bewohnern wieder in einer Weihnachtstraße umgewandelt worden. Eine Änderung gibt es wegen der Energiekrise dann doch.
Trotz EnergiekriseIn Troisdorf-Oberlar gibt es wieder eine Weihnachtsstraße
Eine Autofahrerin biegt in Troisdorf-Oberlar in die Elisabethstraße ein und drosselt sogleich das Tempo. Auf dem Beifahrersitz sitzt ihre junge Tochter, und prompt kommt sie mit Patrick Schübl ins Gespräch.
„Ich wohne gar nicht hier, aber ich fahre so gerne durch diese Weihnachtsstraße. Gerade für die Kinder finde ich das eine tolle Aktion“, sagt sie, nachdem sie die Fensterscheibe an ihrem Wagen heruntergelassen und kurz angehalten hat. Währenddessen zückt eine Fahrradfahrerin ihr Handy und macht in der abendlichen Dämmerung ein Erinnerungsfoto.
„Die Resonanz ist überwältigend“, so Patrick Schübl, einer der Anwohner in der 220 Meter langen Straße zwischen Agnesstraße und Landgrafenstraße. Zum zweiten Mal nach 2021 haben ein Großteil der Anwohner in den zirka 30 Häusern ihre kleinen Vorgärten und die knapp 40 Bäume der Allee mit Lichterketten und allerhand weihnachtlichem Schmuck dekoriert.
Permanent fahren Autos und Radfahrer am Abend durch die Elisabethstraße, um sich an der Stimmung zu erfreuen, zücken ihre Mobiltelefone, um ein Foto zu machen. Es gibt auch schon richtige Fans der Oberlarer Weihnachtsstraße.
Wegen Energiekrise: Lichter auf Weihnachtsstraße leuchten nur sechs Stunden an
„Wir haben lange überlegt, ob man in Zeiten der Energiekrise so was noch machen soll“, berichtet Patrick Schübl. Im vergangenen Jahr hatte er sich mit seinen Nachbarn und Kumpel Thorsten Simmerkus noch einen Wettstreit geliefert, wer sein Haus am schönsten weihnachtlich schmücken könne. Da dann plötzlich die meisten Nachbarn nachgezogen hatten, entstand in der Weihnachtszeit 2021 dieser überaus ansehnliche Straßenzug, der schon damals viele Menschen aus nah und fern anzog. Ende November saßen Schübl, Simmerkus und Daniel Thimm beisammen und entschieden, nun doch wieder ihre Häuser zu dekorieren.
„Wir hatten die ganzen Lichterketten ja noch vom vergangenen Jahr und brauchten so gut wie nichts mehr zu kaufen“, so Schübl. Viele Bewohner waren zunächst skeptisch und es wurde viel über Stromsparen diskutiert. Doch dann entschieden sich die drei Anwohner, die Lichter nur noch von 16 bis 22 Uhr anzuschalten, also zwei Stunden weniger als im Vorjahr. Morgens zwischen 5 und 8 Uhr bleiben die Zeitschaltuhren komplett aus. „Das sind ja fast alles LED-Lichter, die verbrauchen ja nicht so viel Strom“, so Schübl.
Drei Freunde schmücken ihre Häuser und vorstehende Bäume
Am ersten Advent machten sich die drei Kumpels daran, ihre Häuser und die davor stehenden Bäume zu schmücken. Thorsten Simmerkus verzichtete diesmal sogar auf seinen aufblasbaren riesigen Weihnachtsmann. „Das war im vergangenen Jahr ein Highlight, und die ersten Leute standen schon vor meinen Haus und haben danach gefragt“, berichtet Simmerkus.
Auf jeden Fall war das Feuer der Anwohner der Elisabethstraße für die Weihnachtsbeleuchtung schnell wieder entfacht. Ein Nachbar hat sogar seine alte BMW K75 in den kleinen Vorgarten gestellt, einen Weihnachtsmann darauf positioniert und das Oldtimer-Motorrad mit Lichterketten geschmückt. Die tolle Gemeinschaft der Nachbarn in der Elisabethstraße ist somit um ein Kapitel reicher.
Neben der zweiten Auflage der Weihnachtstraße organisierten die Bewohner im Frühjahr bereits einen Karnevalszug, und an Vatertag gab es eine Spaß-Olympiade.Anfang Januar soll es dann das nächste Zusammentreffen geben. Dann werden die Lichterketten wieder abgebaut und in den Keller verpackt.