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1991 zum Tode verurteiltMörder in Texas nach mehr als 30 Jahren in Todeszelle hingerichtet

Lesezeit 2 Minuten
Eine leere Hinrichtungszelle im texanischen Huntsville (USA)im Jahre 2000.

Eine Hinrichtungszelle, aufgenommen in Huntsville, Texas, (USA) im Jahre 2000.

2009 stimmten die Geschworene auch wegen eines Missverständnisses für die Todesstrafe. Nun wurde das Urteil gegen Brent Brewer vollstreckt.

Nach mehr als 30 Jahren in der Todeszelle ist im US-Bundesstaat Texas ein verurteilter Mörder hingerichtet worden. Das Todesurteil gegen den 53-jährigen Brent Brewer wurde am Donnerstag (Ortszeit) im Gefängnis der texanischen Stadt Huntsville mit einer Giftspritze vollstreckt, wie die Behörden mitteilten.

Brewer hatte 1990 als 19-Jähriger bei einem Raubmord einen 66 Jahre alten Mann getötet. Die Beute betrug nur 140 Dollar. Das Opfer hatte Brewer und seine damalige Freundin zu einer Einrichtung der Heilsarmee gefahren, als es erstochen wurde. Brewer wurde 1991 zum Tode verurteilt, seine Freundin erhielt eine lebenslange Freiheitsstrafe.

Missverständnis beim erneuten Urteil von 2009

Das Todesurteil wurde 2009 in einem neuen Prozess überprüft und von den Geschworenen bestätigt. Allerdings sagte dabei ein Psychiater aus, der Brewer nie persönlich gesprochen hatte. Der Gutachter gab an, der Angeklagte habe „kein Gewissen“ und werde in Zukunft erneut Gewalttaten begehen. Zwar wurde später in einem anderen Fall geurteilt, der Psychiater treffe seine Einschätzungen ohne wissenschaftliche Grundlage; ein Antrag, Brewers Hinrichtung deswegen auszusetzen, scheiterte aber vor Gericht.

Brent Brewer

Brent Brewer (Archivbild)

In dem erneuten Urteil 2009 hatte eine Geschworene auch wegen eines Missverständnisses für die Todesstrafe gestimmt. Sie wollte eigentlich eine lebenslange Haftstrafe verhängen. Weil sie aber irrtümlicherweise davon ausging, dass auch mindestens zehn weitere Geschworene für eine Gefängnisstrafe stimmen müssen, stimmte sie schließlich der Todesstrafe zu.

In Texas müssen die Geschworenen einstimmig für die Todesstrafe stimmen. Es gibt aber Kritik daran, dass die Anweisungen für die Jury missverständlich seien. Brewers Anwälte scheiterten mit dem Versuch, die Hinrichtung mit einem Gnadengesuch wegen dieses Missverständnisses zu verhindern.

2023: Bereits sieben Menschen in Texas hingerichtet worden

In einem von seinen Anwälten veröffentlichten Video hat Brewer Reue geäußert und sich bei der Familie seines Opfers entschuldigt. „Es tut mir leid, was ich getan habe“, sagt er darin. „Der 53 Jahre alte Mann, den Sie jetzt sehen, ist nicht der 19-Jährige, der ich im April 1990 war. Ich kenne diesen Jungen nicht einmal.“

„Wenn man 19 oder 20 Jahre alt ist und verwirrt ist, oder Drogen nimmt und trinkt, oder mit den falschen Leuten abhängt, dann hat man kein echtes Wertesystem“, sagt Brewer weiter. „Ich denke, man würde das einen moralischen Kompass nennen.“

Mit Brewers Hinrichtung sind in diesem Jahr in Texas bereits sieben Menschen hingerichtet worden. In den gesamten USA sind es 21. Laut einer neuen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Gallup unterstützen 53 Prozent der US-Bürger die Todesstrafe für verurteilte Mörder. Das ist der niedrigste Wert seit 1972. (afp)