Die Hamas hatte die beiden Kleinkinder und ihre deutsch-israelische Mutter bereits im November 2023 für tot erklärt.
Forum der Geisel-FamilienTod von Deutsch-Israelin Bibas und ihrer kleinen Söhne bestätigt
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Plakate von Shiri Bibas und ihren Söhnen Ariel (l) und Kfir (r), die am 7. Oktober 2023 von Mitgliedern der Terrororganisation Hamas als Geiseln genommen wurden, sind auf Stühlen in Jerusalem befestigt.
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Das Forum der Geisel-Familien in Israel hat den Tod der beiden jüngsten Hamas-Geiseln bestätigt. „Wir haben die erschütternde Nachricht erhalten, dass Shiri Bibas, ihre Kinder Ariel und Kfir und Oded Lifshitz nicht mehr unter uns sind“, erklärte das Forum am Mittwoch. Die Hamas hatte die beiden Kleinkinder und ihre deutsch-israelische Mutter bereits im November 2023 für tot erklärt und am Dienstag angekündigt, dass ihre Leichen am Donnerstag an Israel übergeben werden sollen.
Kfir und Ariel Bibas sind die letzten Kinder, die noch von der Hamas als Geiseln im Gazastreifen festgehalten werden. Die Familie war bei dem Hamas-Angriff am 7. Oktober 2023 aus dem Kibbuz Nir Oz entführt worden. Der Vater Jarden Bibas kam vor zweieinhalb Wochen frei. Seine Frau und die damals acht Monate und vier Jahre alten Söhne wurden getrennt von ihm im Gazastreifen festgehalten.
Die Hamas hatte Shiri Bibas und ihre Kinder bereits für tot erklärt. Sie wurden demnach bei einem israelischen Luftangriff im November 2023 getötet. Israels Behörden hatten dies bislang nicht bestätigt.
Familie laut Hamas bei israelischen Luftangriff im November 2023 getötet
Die Hamas will in den kommenden Tagen insgesamt zehn weitere Geiseln an Israel übergeben. Nach der Übergabe der Leichen von Shiri Bibas, ihren Kindern und Oded Lifshitz am Donnerstag sollen am Samstag sechs lebende Israelis freikommen, wie die radikalislamische Miliz mitteilte.
Für die erste Phase der seit dem 19. Januar geltenden Waffenruhe war der Austausch von insgesamt 33 israelischen Geiseln gegen hunderte palästinensische Häftlinge vereinbart worden. Die zweite Phase der Waffenruhe, die am 2. März beginnen soll, sieht dann die Übergabe der verbliebenen Geiseln vor.
Die Verhandlungen für die Modalitäten der zweiten Phase hätten eigentlich bereits am 3. Februar beginnen sollen. Israel erklärte am Dienstag, dass die Gespräche mit den Vermittlern nun in dieser Woche beginnen sollen. Die Hamas erklärte am Mittwoch, sie sei dazu bereit, in der zweiten Phase der Waffenruhe alle verbliebenen Geiseln gemeinsam in einer Übergabe frei zu lassen.
Gespräche über zweite Phase der Waffenruhe
Das unter Vermittlung der USA, Ägyptens und Katars ausgehandelte Abkommen sieht vor, in einer dritten Phase den Wiederaufbau des Gazastreifens einzuleiten.
Den Krieg im Gazastreifen hatten die Hamas und mit ihr verbündete Gruppen mit ihrem Großangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst. Dabei wurden einer auf offiziellen israelischen Angaben beruhenden AFP-Zählung zufolge 1211 Menschen getötet, 251 Geiseln wurden in den Gazastreifen verschleppt. Aktuell sollen sich dort noch 70 der Verschleppten befinden, 34 von ihnen sind nach Angaben der israelischen Armee tot.
Israel ging seit dem Hamas-Überfall massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde, die nicht unabhängig überprüft werden, mehr als 47.290 Menschen getötet. Die UNO hat diese Angaben als zuverlässig eingestuft. (afp)