Die Tennis-Herren des Kölner THC Stadion RW müssen um den Bundesliga-Aufstieg bangen. Am Wochenende gab es eine bittere Pleite und einen Sieg.
TennisEmpfindlicher Dämpfer für die Kölner Aufstiegshoffnungen
Erst den gegnerischen Lob und danach auch den Stopp erlaufen, dann den Ballwechsel mit dem vierten Volley erfolgreich abgeschlossen. Alleine der Matchball im Spitzeneinzel von Marco Trungelitti gegen seinen französischen Kontrahenten Jürgen Briand war das Eintrittsgeld wert. Dass die argentinische Nummer eins des Kölner THC Stadion RW den Heimsieg in Müngersdorf gegen den Suchsdorfer SV durch das 6:4, 6:7, 10:3 eintütete, war nicht nur wegen des spektakulären Matchverlaufs und dem positiven Abschluss im Champions-Tiebreak wichtig. „Am Sonntag war alles sehr schön, am Samstag dafür scheiße“, lautete Sussan Karimis trockenes Fazit zum 8:1-Erfolg auf den Sandplätzen am Olympia Weg gegen den Vorletzten aus Kiel.
Tags zuvor hatte die Teammanagerin nämlich ein 2:7 gegen BW Neuss beobachtet. Dieses versetzte den Ambitionen des ehemaligen Erstligisten, nach drei Jahren wieder aus der 2. Bundesliga Nord aufzusteigen, einen harten Dämpfer. „Wir wussten vorher, dass es extrem schwer ist, alles zu gewinnen“, ordnete Karimi Platz zwei mit drei Siegen und der Samstags-Niederlage hinter Neuss ein, „es muss eben alles passen und wenn unsere Nummer eins erst beim ATP-Turnier in Kitzbühel Halbfinale spielt und dann mit einer Knieverletzung absagt, beeinflusst uns das natürlich“, spielte sie auf das bittere Aus von Facundo Diaz Acosta beim 250er-Turnier in Tirol und dessen damit einhergehender Absage für das Topspiel gegen Neuss an.
Köln trifft nun auf Ohligs und BW Berlin
Ohne den 23-jährigen Argentinier schickten die Kölner mit Landsmann Trungelitti, Benoit Paire, Jan Choinski, Alejandro Moro Canas, Raphael Collignon und Lucas Gerch trotzdem ein schlagkräftiges Sextett in die Einzel. Letzterer verlor gegen die stark aufgestellten Neusser aber ebenso im Entscheidungssatz, wie der Spanier Moro Canas und Trungelitti. Am Samstag tat der argentinischen Nummer eins vor allem der regenbedingte Wechsel in die Halle nicht gut. Nach Führung im zweiten Satz verlor er gegen Titouan Droguet noch mit 6:2, 3:6, 8:10. Da konnten auch die kölschen Doppel-Joker um Dustin Brown und Matteo Berrettinis Bruder Jacopo nichts mehr ausrichten. Nach zwei weiteren verlorenen Champions-Tiebreaks rückte die Zweitliga-Meisterschaft in weite Ferne. „Neuss muss jetzt patzen und wir müssen es trotzdem durchziehen“, forderte Karimi nach dem 2:7.
Den Hinweis, dass ihre Schützlinge den Rückschlag gut verkraftet haben, sendeten sie am Sonntag beim 8:1 gegen Suchsdorf. Nicht nur Trungelitti, sondern auch Choinski, Collignon, Laurent Lokoli und Jacopo Berrettini gewannen ihre Einzel-Matches, sodass der Gesamtsieg früh feststand. „Jetzt geht es auswärts gegen Ohligs und BW Berlin weiter“, nahm Karimi die beiden anstehenden Spieltage am 2. und 4. August ins Visier.