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Start mit zwei AnlagenNümbrecht hat jetzt eine Windenergie-Gesellschaft

Lesezeit 2 Minuten
Die Rotorblätter einer Windkraftanlage drehen sich während der Morgendämmerung.

Die Rotorblätter einer Windkraftanlage drehen sich während der Morgendämmerung. Die GWN-Tochter will bei Nümbrecht-Wolfscharre zunächst zwei Windkraftanlagen errichten und betreiben.

Der Nümbrechter Gemeinderat hat die Gründung einer Windenergie-GmbH beschlossen, als Tochter der Gemeindewerke. 

Mit breiter Mehrheit hat der Nümbrechter Gemeinderat   die Gründung einer Windenergie-Gesellschaft beschlossen, der GWN Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG. Das berichtete Bürgermeister Hilko Redenius im Rahmen eines Pressegesprächs nach der Gründung, weil diese nichtöffentlich über die Bühne gegangen war.

Grüner Strom für den Eigengebrauch

Es ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zu dem Ziel, innerhalb der Gemeindegrenzen Energie zu erzeugen und diese dann auch selber zu verbrauchen. Denn der „grüne“ Strom, den die Windräder in Zukunft produzieren, soll exklusiv den Menschen in der Schlossgemeinde zur Verfügung stehen. Das war von Anfang an der Plan gewesen: Eine vor zwei Jahren gemachte Umfrage lautete explizit, ob die GWN Windkraftanlagen „zur Eigenversorgung der Bürger und Bürgerinnen sowie der Nümbrechter Gewerbebetriebe“ betreiben solle. 81 Prozent hatten seinerzeit mit „Ja“ geantwortet.

Inzwischen ist im Hintergrund allerhand passiert, wie GWN-Geschäftsführerin Karina Tuttlies berichtet: Verschiedene Gutachten mussten eingeholt werden, der zu erwartende Windertrag wurde gemessen. Beim Oberbergischen Kreis wurden bereits Bauanträge für zwei Windkraftanlagen gestellt, die nördlich von Alsbach, neben dem Örtchen Wolfscharre, entstehen sollen. Dort liegt eins von vier im Regionalplan verzeichneten Nümbrechter Vorranggebieten.

Nabenhöhe: 162 Meter

Tuttlies hofft auf grünes Licht noch im ersten Halbjahr 2025. Danach sollen die Anlagen des Herstellers Enercon mit jeweils sechs Megawatt Leistung und einer Nabenhöhe von 162 Metern zügig bestellt werden. Tuttlies rechnet mit einer Lieferzeit von etwa einem Jahr. Die beiden Anlagen sollen später mehr als die Hälfte des privaten und gewerblichen Nümbrechter Strombedarfs decken. Mittelfristig kann sich Karina Tuttlies eine dritte Anlage in unmittelbarer Nachbarschaft vorstellen.

Dass der Strom in Nümbrecht dank der eigenen Windkraftanlagen billiger wird – auf dieses Versprechen will sich Bürgermeister Redenius nicht festnageln lassen. Dafür sei der Strompreis zu sehr in Bewegung auf dem Markt. „Vielleicht werden wir ja auch nur nicht teurer, während die Preise anderer Anbieter steigen“, überlegt er. Ziel sei, dass die Stromkosten unter dem Marktpreis liegen. Weil es auch um die Versorgungssicherheit gehe, wolle man sich auch mit Möglichkeiten der Energiespeicherung befassen, so Karina Tuttlies.

Eine finanzielle Beteiligung an der Nümbrechter Windkraft soll auf jeden Fall ermöglicht werden.     Eine Möglichkeit soll das Bürgersparen sein, bei dem es etwas mehr Zinsen als auf einem Sparbuch geben soll, als zweite Möglichkeit wurde eine „Stille Einlage“ genannt, bei der ein höheres Risiko mit höheren Zinsen vergolten wird. Ansprechpartner für die Beteiligungen, so Redenius, werde aber die finanzierende Bank sein, nicht die GWN.