Unwetter in Rhein-SiegStarkregen führt zu Überschwemmungen in Hennef und Königswinter
Hennef – Gärten werden zu Tümpeln, Straßen zu Seen: Aus dem beschaulichen Heltensiefenbach im Hennefer Ortsteil Dahlhausen wurde am Dienstagabend ein reißender Strom. Nach starken Regenfällen trat der Bach über seine Ufer und drang in Wohnhäuser ein.
Mit 20 Einsatzkräften rückte der Löschzug Uckerath unter Leitung von René Berger an, pumpte die Wassermassen zurück in das sonst beschauliche Rinnsal unterhalb von Wellesberg.
Zu kleiner Durchlass
Für Elke und Helge Rolke ist Hochwasser im Ort nichts Neues, „wir machen das jetzt zum fünften Mal mit.“ Zu klein bemessen sei der Durchlass, durch den der kleine Bach in Ortslage geleitet wird. Zwar habe die Untere Wasserbehörde nach zähen Verhandlungen ein kleines Wehr errichten lassen, doch das hilft offensichtlich nur wenig.
So wird zwar Treibgut und Totholz vor dem Einlass unter der Straße abgefangen, Schlamm und Wasser aber drängen an den Seiten vorbei ins Dorf, in Garagen und Wohngebäude.
Braune Brühe
Stefanie und Stefan Grunwald hat es dort am stärksten getroffen. Als die braune Brühe durch den Garten auf die Terrassentür zuschwappte, blieben dem Ehepaar nicht einmal fünf Minuten. „Wir haben schnell alles hochgestellt“, berichtet Stefanie Grunwald, „und sofort die Feuerwehr alarmiert.“
Dass das Wasser ins Erdgeschoss ihres Einfamilienhauses eindringen konnte, konnte das Paar nicht verhindern. Vor zwei Jahren hat es die Familie schon einmal getroffen, „da war es noch viel schlimmer, das war Mitten in der Nacht.“
Jetzt müssen Fußböden und Wände erneut trocken gelegt werden, „wir können nur hoffen, dass die Versicherung mitmacht.“ Angesichts weiterer Regenfälle mit starken Niederschlägen sorgte die Feuerwehr mit Sandsäcken vor.
39 Unwettereinsätze in Königswinter
Überflutete Keller und verunreinigte Straße: Zu insgesamt 39 Einsätzen ist die Feuerwehr Königswinter am Dienstagabend gerufen worden. 150 Einsatzkräfte waren zwischen 19 und 22.30 Uhr unterwegs.
Im Ortsteil Nonnenberg überschwemmte das Wasser eine Souterainwohnung. 30 Zentimeter hoch stand hier das Wasser. Mit sieben Pumpen konnte die Feuerwehr ein weiteres Ansteigen des Wassers verhindern.
Zudem mussten Bäche immer wieder von Treibgut befreit werden, um Überflutungen zu verhindern.
Wie hoch der entstandene Schaden ist, ist bislang unklar. (mit hin)