Die Nominierten zur Sportlerwahl 2024 im Kreis Euskirchen stellen wir in loser Reihenfolge vor. Heute: die Frauen der HSG Euskirchen.
Sportlerwahl 2024Die HSG Euskirchen hatte eine Vormachtstellung in der Verbandsliga
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Jubel über den Aufstieg: Bereits Ende Februar stand die Entscheidung fest, dass das Abenteuer Oberliga im Herbst begonnen werden darf.
Copyright: Rocco Bartsch
Zu den höchst spielenden Handballmannschaften im Kreisgebiet zählt die HSG Euskirchen. Seit dem Sommer darf sich das Frauenteam von Trainer Andreas Kunzke Oberligist nennen. Das klingt gut, ist es doch die fünfthöchste Spielklasse im Handballsport.
Der Weg dorthin wurde bereits in der Sommerpause 2023 mit der Kaderzusammenstellung bereitet. Neben den Zugängen von Julia Küffner und Torfrau Anna Kurm sowie der Rückkehrerin Sabine Schmitz war es vor allem die Rückholaktion von Schlüsselspielerin Svenja Bank (vom HV Erftstadt), die bereits erkennen ließ, wohin die Euskirchener Reise in dieser Saison gehen könnte.
Der Aufstieg in die Oberliga ging nur über die HSG Euskirchen
Spätestens nach neun Siegen in neun Hinrundenpartien war klar, dass der Aufstieg nur über die HSG führen konnte. Svenja Bank, Corinna Schmitz und Julia Küffner funktionierten von Anfang an zusammen und avancierten schnell zum besten Rückraumtrio der Liga. Davon profitierten auch die Mitspielerinnen. Den Aufstieg perfekt machte das Team eine Woche nach der einzigen Saisonniederlage bei Mitaufsteiger BTB Aachen – und das fünf Spieltage vor Saisonende. Souverän, mit 34:2 Punkten und einer Tordifferenz von plus 105, verwies man Aachen (28:8) auf Rang zwei.
„Es war eine Megasaison, in der einfach alles gepasst hat und sich alle in den Dienst der Mannschaft gestellt haben“, erinnert sich Meistertrainer Andreas Kunzke gern zurück. Die zweitbeste Abwehr, der beste Angriff sowie die mit Abstand beste Werferin der Liga, Corinna Schmitz (174 Tore), zeugen von der Vormachtstellung, die die HSG in der Verbandsliga innehatte.
Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte Oberligist
Jetzt also Oberliga. Erstmals in der Vereinsgeschichte. Dass es eine Etage höher schwieriger werden sollte, war klar. Den Zugängen Annkatrin Stabauer, Luca Stajenda und Lena Esser standen vier Abgänge gegenüber. „Eine überschaubare Personaldecke steht mir da zur Verfügung“, formulierte Andreas Kunzke schon im Sommer 2024 seine Bedenken, hatte aber vollstes Vertrauen in sein Team.
Dennoch lief es in den ersten neun Spielen alles andere als rund. Nur ein Sieg gelang dem Aufsteiger. Personelle Sorgen, seien sie bedingt durch berufliche Gründe oder Verletzungen, prägten die Saisoneingangsphase. Erst im letzten Spiel des vergangenen Jahres folgte dann so etwas wie ein Befreiungsschlag. Ein 23:21-Heimsieg gegen Refrath/Hand.
Die Konkurrenz hatte die HSG Euskirchen bereits abgeschrieben
„Endlich haben wir in allen Mannschaftsteilen überzeugt“, fasst Kunzke diese Partie zusammen. Und es ging erfolgreich weiter. Kampflos gab es zwei Zähler gegen Pulheim, und es folgte ein knapper, aber nicht unverdienter Auswärtssieg beim Tabellendritten BTB Aachen. Mit 8:20 Punkten steht die HSG auf Platz zehn. Das würde den Klassenerhalt bedeuten. Ein klares Zeichen in Richtung der Konkurrenz, die Euskirchen bereits abgeschrieben hatte. „Der Klassenerhalt ist und bleibt weiterhin unser Ziel, und ich weiß, dass meine Mannschaft das Potenzial hat, dieses zu erreichen“, sagt Trainer Andreas Kunzke, der den besonderen Teamspirit seiner Mannschaft hervorhebt.
Kader 2024/25: Anna Kurm, Barbara Seipel, Kristina Viehmann (alle Torhüterinnen), Lena Esser, Svenja Bank, Hannah Runnebohm, Kristin Schons, Corinna Schmitz, Lea Schmitz, Ulrike Schmidt-Gogo, Silvana Rak, Annkatrin Stabauer, Hannah Arends, Maren Müsch, Luca Stajenda, Nicole Viola, Julia Küffner; Trainer: Andreas Kunzke, Betreuerin: Gaby Springer.