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Sportlerwahl 2022Der TV Stotzheim ist ungeplant aufgestiegen

Lesezeit 3 Minuten
Trainingsszene beim TV Stotzheim: Am Netz spielt eine Spielerin den Ball, hinter dem Netz springt eine Spielerin hoch.

Die Oberhand hatten die Volleyballerinnen aus Stotzheim beim Duell um den Aufstieg.

Die Volleyballerinnen des TV Stotzheim spielen in dieser Saison in der Landesliga. Allerdings hat das Team mit Personalsorgen zu kämpfen.

Eigentlich wollten die Volleyballerinnen aus Stotzheim nur eine gute Saison in der Bezirksliga spielen und am Ende unter den Top drei landen. Dass es gleich der erste Platz wird, das war so nicht geplant. „Das war gar nicht das Ziel“, berichtet Trainer Günter Buschkamp und lacht. „Aber dann geht man vielleicht etwas lockerer ran“, nennt er einen möglichen Grund für den Erfolg.

Klar war der Aufstieg auch erst am letzten Spieltag. Die Stotzheimerinnen siegten mit 3:0 gegen die Reserve des SSF Fortuna Bonn und entschieden damit das Duell um den ersten Tabellenplatz mit dem SV Wachtberg für sich.

Schützenhilfe aus Marmagen

In der Hinrunde habe seine Mannschaft noch gegen Wachtberg verloren, berichtet Buschkamp. Doch in der Rückrunde gelang ihnen die Revanche. „Und dann haben wir Schützenhilfe aus Marmagen bekommen“, erinnert sich Buschkamp, der die Volleyballdamen mit seiner Frau Evelin trainiert. Die Mannschaft der SG Marmagen/Nettersheim siegte nämlich ebenfalls im letzten Spiel der Saison über die Wachtbergerinnen, die danach nur noch einen Punkt vor den Stotzheimerinnen lagen. Mit dem Sieg über Bonn machten Laura und Alina Borchers, Anna Spinst, Helene Feuser, Melanie Schaefer, Helen Fuchs, Katrin Naber, Caroline Schreiner, und Mira Marklein dann den Aufstieg für Stotzheim klar.

Die Freude über den Aufstieg wurde allerdings etwas getrübt. Der Grund: Personalprobleme. „Wir haben am Ende wirklich überlegt: Gehen wir hoch oder nicht?“ Mit nur acht Stammspielerinnen sei die Besetzung mehr als dünn, so der Trainer weiter. Wenn sich dann noch eine verletze, werde es eng. Die Mannschaft hätte zurückziehen können, niemand werde gezwungen in einer höheren Liga zu spielen. „Aber das macht man natürlich nicht“, sagt Buschkamp. Stolz und Freude überwogen am Ende.

Aktuell läuft bereits die Rückrunde der ersten Landesliga-Saison der Stotzheimerinnen. Mit zehn Punkten aus neun Spielen liegen sie derzeit auf dem sechsten von neun Rängen. Die letzten beiden steigen am Ende der Saison ab. „Jetzt spielen wir quasi um den Klassenerhalt“, berichtet der Trainer und klingt ernüchtert. „Unser Problem ist einfach, dass wir zu wenig Spielerinnen haben“, so Buschkamp. Dann habe sich auch noch seine Hauptangreiferin verletzt und sei mehrere Wochen ausgefallen. Einen Grund für die dünne Personaldecke sieht Buschkamp im zeitlichen Aufwand. Es seien zu viele Spiele. Diese werden immer am Wochenende ausgetragen, dazu komme noch zweimal die Woche Training. Für viele sei das neben Beruf und Familie einfach nicht machbar. „Der Trend geht doch eher zum Hobbybereich, da sind die Spiele unter der Woche“, sagt Buschkamp. Und es gebe nur ein Training pro Woche.

Hoffnung mache ihm aber die eigene Jugend: „Es kommt noch was nach.“ Und wer weiß, vielleicht werden die Volleyballerinnen für ihren Erfolg 2022 ja zur Mannschaft des Jahres gewählt?