Alexander Zverev wurde nach dem verlorenen Finale bei den Australian Open unmittelbar vor seiner Rede von einem Zwischenruf gestört.
„Bin einfach nicht gut genug“Zverev kontert Zwischenruf zu Ex-Freundinnen – Mitleid nach Final-Pleite
Tennisstar Alexander Zverev hat sich während der Siegerehrung nach dem verlorenen Australian-Open-Finale sichtlich geknickt gezeigt – und musste sich unmittelbar vor seiner Rede während der Zeremonie noch den Zwischenruf einer Zuschauerin gefallen lassen.
„Australien glaubt Olga und Brenda“, hatte die Person lautstark von der Tribüne der Rod Laver Arena geschrien, als Zverev nach dem mit 3:6, 6:7 (4:7), 3:6 verlorenen Endspiel gegen den Italiener Jannik Sinner gerade zu seiner Rede am Mikrofon ansetzen wollte. Die Frau bezog sich auf frühere Gewalt-Anschuldigungen von Zverevs Ex-Freundinnen Olga Scharipowa und Brenda Patea.
Der deutsche Tennis-Profi kommentierte den Einwurf erst später auf der Pressekonferenz: „Ich glaube, es gibt keine weiteren Anschuldigungen“, sagte Zverev, der darauf angesprochen wurde: „Ich glaube, sie war die Einzige im Stadion, die in diesem Moment überhaupt etwas geglaubt hat. Wenn das der Fall ist, gut für sie.“
Verfahren gegen Alexander Zverev ohne Urteil eingestellt
Im vergangenen Juni war ein Verfahren vor dem Amtsgericht Tiergarten gegen Zverev ohne Urteil gegen eine Geldauflage von insgesamt 200.000 Euro eingestellt worden. Der Entscheidung war eine außergerichtliche Einigung des Sportlers und seiner Ex-Freundin Patea als Nebenklägerin vorausgegangen. Mit der Zustimmung zur Zahlung einer Geldauflage ist kein Schuldeingeständnis verbunden. Zverev gilt weiterhin als unschuldig.
Bei Ex-Freundin Scharipowa, die dem heute 27-Jährigen häusliche Gewalt vorgeworfen und die Anschuldigungen in zwei langen Medienberichten detailliert dargelegt hatte, war es zu keinem Verfahren vor Gericht gekommen. „Ich denke, ich habe alles getan, was ich konnte, und ich werde dieses Thema nicht noch einmal ansprechen“, sagte Zverev.
Alexander Zverev: „Ich bin einfach nicht gut genug. So einfach ist das“
Unterdessen ging der Tennisprofi mit seiner dritten Final-Pleite bei einem Grand-Slam-Turnier hart mit sich ins Gericht. Wie schon bei den US Open 2020 und den French Open im Vorjahr bekam Zverev nur den Trostpreis überreicht. „Ich bin einfach nicht gut genug. So einfach ist das“, sagte Zverev betroffen ins Mikrofon. Das Publikum entgegnete mit einer Mischung aus Lachern und mitleidigem Raunen.
Noch vor der Siegerehrung hatte Sinner beide Hände auf Zverevs Schultern gelegt, auf ihn eingeredet und ihn dann umarmt. Auch Boris Becker sprach Zverev bei Eurosport ein „Riesenkompliment“ aus. „Fantastisches Turnier gespielt, fantastische Einstellung - aber er hat heute gegen einen Besseren verloren.“ (oke/dpa)