Der serbische Tennisstar hat sich mit seinem Rundumschlag keine Freunde im Tennis-Zirkus gemacht. Das findet auch sein ehemaliger Trainer.
Angebliche VergiftungBoris Becker knöpft sich Novak Djokovic vor
Mit einer heftigen Unterstellung hatte Novak Djokovic kurz vor Beginn der Australian Open in Melbourne für Aufregung gesorgt. Der serbische Tennisstar hatte vergangene Woche behauptet, das Essen im staatlich verordneten Hotel habe ihn seinerzeit „vergiftet“. 2022 wurde er wegen Impfverweigerung vom Turnier ausgeschlossen und des Landes verwiesen.
Als er in seine serbische Heimat zurückgekehrt war, habe er „gesundheitliche Probleme“ gehabt, sagte der 24-malige Grand-Slam-Turniersieger dem Magazin „GQ“. Er habe sich „sehr krank“ gefühlt und toxikologische Tests gemacht. „Und mir wurde klar, dass ich in diesem Hotel in Melbourne Nahrungsmittel zu mir genommen hatte, die mich vergifteten.“
Novak Djokovic spricht von Vergiftung - Boris Becker entsetzt
Der ehemalige Schützling von Boris Becker tätigte diese Aussagen erstmals öffentlich. Untersuchungen hätten „einen sehr hohen Schwermetallspiegel“ ergeben, sagte der 37-Jährige. Auf die Frage, ob er es über das Essen aufgenommen habe, antwortete Djokovic: „Das ist die einzige Möglichkeit.“
Aus der Sicht von Boris Becker hat sich Novak Djokovic vor dem Start der Australian Open zu viel Ablenkung erlaubt. „Es sind für mich zu viele Nebenkriegsschauplätze“, sagte der sechsmalige Grand-Slam-Turniergewinner im Podcast „Becker Petkovic“, den er gemeinsam mit der früheren Tennisspielerin Andrea Petkovic aufnimmt.
Boris Becker gibt Novak Djokovic Ratschlag
„Wenn das im Moment die Priorität ist, dann finde ich das nicht gut und sogar gefährlich“, fügte der 57-Jährige noch hinzu. Der Ex-Coach des 37-Jährigen riet: „Er ist der erfolgreichste Spieler aller Zeiten, er will noch einen Grand Slam gewinnen. Und da braucht er alle Energie, die er über hat. Und da muss er sich ein bisschen zurückhalten, was diese Schlagzeilen angeht.“
Vor drei Jahren war das Visum von Novak Djokovic vor Gericht für ungültig erklärt worden. Nach einer Unterbringung in einem Abschiebehotel wurde der Tennisstar schließlich ausgewiesen, an den Australian Open durfte er nicht teilnehmen.
Novak Djokovic verweigerte Corona-Impfung
Inmitten der Corona-Pandemie entwickelte sich der Fall des Serben, der nicht gegen das Virus geimpft war, zum Politikum. Vor allem seine eigene Pressekonferenz sorgte damals weltweit für Schlagzeilen. Sein ursprünglich dreijähriges Einreiseverbot wurde später aufgehoben.
Als Profisportler achte er „sehr darauf, was ich esse, und ich mache regelmäßig Tests, Bluttests, alle möglichen Tests. Ich weiß genau, was los ist“, sagte Djokovic. Daher hatte er nicht das Gefühl, sich gegen Corona impfen lassen zu müssen. Er wisse, dass er „für niemanden eine Bedrohung“ gewesen sei: „Denn das war ich nicht. Weil ich Antikörper hatte.“ (mbr/dpa)