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„Werden nicht respektiert“Vinicius und Co. gehen leer aus – Real Madrid sagt Reise zum Ballon d'Or ab und attackiert die Ausrichter

Lesezeit 3 Minuten
Vinicius Junior von Real Madrid jubelt über einen Treffer.

Weil offenbar Top-Favorit Vinicius Junior von Real Madrid überraschend nicht den Ballon d'Or erhält hat der spanische Fußball-Rekordmeister seine Reise nach Paris kurzfristig abgesagt.

Anstelle von Vinicius Junior, wird wohl ein Spieler von Manchester City den Preis abräumen. Real Madrid schäumt vor Wut und attackiert die Ausrichter des Ballon d'Or.

Weil offenbar weder Top-Favorit Vinicius Junior noch ein anderer Profi von Real Madrid den Ballon d'Or erhalten, hat der spanische Fußball-Rekordmeister seine Reise nach Paris kurzfristig abgesagt. In der französischen Hauptstadt wird am Abend der Nachfolger von Lionel Messi gekürt, der Brasilianer Vinicius Junior galt als heißester Anwärter. Offenbar wird aber der Spanier Rodri von Manchester City den Preis abräumen.

Die Organisatoren des Ballon d'Or stritten in einer ersten Reaktion jedoch ab, dass die Preisträger bereits informiert seien. „Wieder Spieler noch Klubs wissen, werden Ballon d'Or gewonnen hat“, lautete es dort. Dennoch strich Real seinen für 15.00 Uhr angesetzten Sonderflug - 50 Personen sollten die Reise nach Paris antreten. Auch die für fünf Stunden angesetzte Sondersendung auf dem hauseigenen TV-Sender wurde kurzfristig abgesetzt.

Ballon d'Or: Real Madrid fühlt sich „nicht respektiert“

„Es ist klar, dass beim Ballon d'Or Real Madrid nicht respektiert wird. Und Real Madrid wird nirgendwo hingehen, wo es nicht respektiert wird,“ heißt es in einem Statement, das der Nachrichtenagentur AFP vorliegt: „Wenn die Vergabekriterien, Vinicius nicht als Sieger benennen, sollten dieselben Kriterien (Dani, d. Red) Carvajal als Sieger benennen."

Bei der Gala in Paris wird der Ballon d'Or in zahlreichen Kategorien vergeben. Als Favoriten bei den Männern galten Vinicius Junior und Jude Bellingham (beide Madrid), dazu wurde Spaniens Europameister Rodri genannt.

Wirtz verpasst Top Ten bei Ballon-d'Or-Wahl knapp

Die deutschen Nationalspieler Florian Wirtz und Antonio Rüdiger sowie die Nationalspielerinnen Giulia Gwinn, Lea Schüller und Sjoeke Nüsken haben bei der Verleihung des Ballon d'Or die vorderen Plätze teils knapp verpasst. Bayer Leverkusens Jungstar Wirtz (21) landete auf Platz 12, Real Madrids Abwehrchef Rüdiger (31) auf Platz 22 der 30 Finalisten. Bei den Fußballerinnen wurde die 25-jährige Gwinn 19., Schüller (26/FC Bayern) 24., und Nüsken (23/Chelsea FC) landete auf Platz 25.

Ex-Nationalspieler Toni Kroos belegte bei der Gala als bester deutscher Profi Platz neun. Die Platzierungen der Spielerinnen und Spieler außerhalb der Top Ten wurden von den Veranstaltern bereits vor der eigentlichen Gala am Abend (20.45 Uhr) in Paris bei X bekanntgegeben. Bei den Männern war auch der früheren Nationalspieler Mats Hummels (35/AS Rom) nominiert. 30 Spieler standen auf der Shortlist für die Verleihung im Theatre du Chatelet in Paris.

Franz Beckenbauer bei Ballon-d'Or-Gala geehrt

Gemeinsam mit Witwe Heidi und den Kindern Joel und Francesca hat die versammelte Fußball-Prominenz Franz Beckenbauer gedacht. Bei der feierlichen Verleihung des Ballon d’Or wurde die deutsche Fußball-Ikone mit einem besonderen Video geehrt. „Er hat diese Auszeichnung zweimal gewonnen und war ohnehin eine der ersten globalen Fußballpersönlichkeiten. Sein Einfluss auf unser Spiel in der gesamten Breite ist unermesslich“, sagte Beckenbauers langjähriger Weggefährte Karl-Heinz Rummenigge.

Beckenbauer war am 7. Januar dieses Jahres gestorben. Heidi Beckenbauer sprach von einem „einzigartigen Mann mit einem großen, großen Herzen“. Beckenbauer sei für jeden dagewesen. Joel äußerte, sein Vater sei daheim nie der Kaiser gewesen, „sondern immer der beste Papa“.

„Sein Einfluss auf unser Spiel in der gesamten Breite ist unermesslich“, sagte Rummenigge, der mit Beckenbauer enorm erfolgreiche Zeiten beim FC Bayern geprägt hatte. „Die Welt des Fußballs kann sich glücklich schätzen, dass sie Franz Beckenbauer in ihrer Mitte hatte. Franz war mein Kapitän, mein Trainer und unser Präsident - ein Mann von weltweitem Format, der Menschen über den Fußball hinaus verbunden und inspiriert hat.“ (dpa/ afp)