Tour de France„Völlig irre“ – Radprofi springt über gestürzten Kollegen und wird gefeiert

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02-03-2024 Strade Bianche 2024, Cofidis Zingle, Axel PUBLICATIONxNOTxINxITAxFRAxNED

Axel Zingle vom Team Cofidis bei einem Rennen im März 2024. Bei der Tour de France verhinderte Zingle in Sekundenbruchteilen einen Zusammenprall mit einem gestürzten Kollegen.

Der Franzose Axel Zingle hat auf der 5. Etappe am Mittwoch einen kleinen Stunt eingelegt – um sich und einen Konkurrenten zu schützen.

Der französische Radprofi Axel Zingle hat bei der Tour de France am Mittwoch einen Sturz und die Verletzung eines anderen Fahrers vermieden – durch eine artistische Einlage. Zingle sprang mit seinem Rad während des Zielsprints über einen anderen Rennfahrer, der direkt vor ihm gestürzt war. Der 25-Jährige bewies Reaktionsvermögen in Bruchteilen von Sekunden und wird dafür in Social-Media-Kanälen gefeiert.

Der Vorfall ereignete sich auf der 5. Etappe des Rad-Klassikers von Saint-Jean-de-Maurienne und Saint-Vulbas im Südosten Frankreichs. Am Ende der Strecke von 177,4 Kilometern kam es zu einer Massenankunft, bei der sich Sprint-Star Mark Cavendish gegen Jasper Philipsen und Alexander Kristoff durchsetzte. Der Brite vom Astana Qazaqstan Team feierte damit seinen 35. Etappensieg und überholte die Legende Eddy Merckx.

Mads Petersen stürzt bei der Tour de France

Hinter den Führenden kam es rund 30 Meter vor dem Ziel zu einem Unfall: Der Däne Mads Petersen stürzte im Gedränge der rasenden Profis. Möglicherweise hatte er die Bande am Rand touchiert. Um nicht in den Rennfahrer vom Team Lidl-Trek hineinzurauschen, reagierte der hinter ihm fahrende Zingle sofort und setzt mit einem kleinen Sprung – samt Fahrrad – über den Körper seines Kollegen hinweg.  

Tour de France: Video von Zingles Sprung verbreitet sich

Ein Video der Aktion verbreitete sich in den sozialen Medien. Zingle teilte es auch selbst in seiner Instagram-Story und wünschte Pedersen anschließend noch alles Gute nach seinem Sturz. „Move of the day“, wird die Aktion im Netz bei Instagram kommentiert.

„Völlig irre“, schreibt Eurosport. Das habe ihm besser gefallen als der Etappensieg von Cavendish, schreibt jemand anders. Denn Zingle wäre Pedersen mit hoher Geschwindigkeit in den Oberkörper gefahren, wäre er nicht gesprungen. Nebenbei ging es Zingle natürlich auch darum, sich selbst zu schützen.

Auch Vergleiche Zingles mit der Tierwelt werden gemacht: Einige User fühlen sich an einen Kaninchen-Hopser erinnert, andere ziehen Parallelen zu Ziegen. „Radsport-News“ spricht von einem „fahrtechnischen Sahnestück“.

Alex Zingle spricht nach Hopser bei Tour de France von „Radcross“

Zingle selbst kommentierte seinen Sprung laut „Sport1“ recht gelassen: „Ich hatte meinen Job erledigt, aber ich fuhr immer noch mit 60 km/h und rechnete nicht damit, dass ich einen Sturz vor mir haben würde“, so der Elsässer. „Ich hatte nicht unbedingt Lust, den Asphalt zu testen“, daher habe er sich für den Sprung entschieden, sagt Zingle weiter, und sprach auch von „Radcross“. Es sei „lustig“ gewesen.

Pedersen sei ohne Knochenbrüche davongekommen, teilte sein Team Lidl-Trek später mit. Zumindest postete der Däne am Donnerstagmorgen ein Foto von sich, das ihn mit Teamkollegen auf dem Rad zeigt.

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