Ein 19-jähriges Tennistalent sorgt am Hamburger Rothenbaum für Aufsehen. Für Niemeier und ein deutsches Duo ist das Turnier dagegen vorbei.
WTA-Turnier in HamburgDeutsche Tennishoffnung Akugue überraschend im Halbfinale – Aus für Niemeier

Noma Noha Akugue jubelt nach ihrem Sieg.
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Noma Noha Akugue hat beim Tennis-Turnier in Hamburg überraschend das Halbfinale erreicht. Die 19-Jährige aus Reinbek bezwang am Donnerstag bei der Sandplatzveranstaltung am Rothenbaum die Italienerin Martina Trevisan mit 5:7, 6:4, 7:5 und steht erstmals in ihrer Karriere in einem WTA-Halbfinale. Jule Niemeier schied dagegen nach dem 3:6, 2:6 gegen Daria Saville aus Australien ebenso aus wie die Hamburgerin Eva Lys, die der Niederländerin Arantxa Rus mit 2:6, 2:6 unterlag.
Tennis: Noha Akugue gewinnt Viertelfinale in Hamburg
Akugue überzeugte nach den bislang starken Auftritten auch gegen Trevisan. Trotz des verlorenen ersten Satzes blieb die Weltranglisten-207. dran und glich aus. Im Entscheidungsdurchgang entwickelte sich ein Fight um jeden Punkt. Mit 7:5 holte sich Akugue den Satz und konnte ihr Glück kaum fassen. Mit Tränen in den Augen freute sich das Talent mit dem jubelnden Hamburger Publikum.
Akugue selbst fiel es im Siegerinterview schwer, ihre Emotionen zu beschreiben. „Es fühlt sich gut an“, sagte sie mit schwer stockender Stimme unter dem Jubel zahlreicher neuer Fans nach dem 5:7, 6:4, 7:5 gegen die einstige French-Open-Halbfinalistin Martina Trevisan aus Italien: „Ich bin richtig stolz auf mich und habe gar keine Worte." Zuvor hatte sie während des 2:42 Stunden langen Matches kaum Gefühle gezeigt. „Ich bin mit einem Pokerface ins Tennis gegangen, ich bin einfach so“, sagte sie später schmunzelnd.
Jule Niemeier verpasst Einzug ins Halbfinale
Die 23 Jahre alte Niemeier kam wie schon in der Runde zuvor nicht gut ins Match. Die Weltranglisten-225. Saville holte sich daher nach 51 Minuten den ersten Durchgang. Eine Besserung gab es für die Weltranglisten-106. Niemeier auch im zweiten Satz nicht. Die frühere Top-20-Spielerin aus Melbourne nutzte die Fehler der Deutschen aus und verwandelte nach 1:35 Stunden ihren zweiten Matchball zum Sieg. „Ich hätte die Bälle konsequenter zu Ende spielen müssen“, monierte Niemeier, die ihren zweiten Halbfinal-Einzug in Hamburg nach 2021 verpasste. „Das habe ich heute nicht hinbekommen.“
Auch für Lys war die Runde der besten Acht Endstation. Gegen die an Nummer sieben gesetzte Rus hatte die in Kiew geborene Weltranglisten-167. nach tollen Auftritten in den Runden zuvor kaum eine Chance und verabschiedete sich nach 1:16 Stunden aus dem Hamburger Turnier. „Rus hatte auf alles eine Antwort. Es war bei mir ein bisschen die Luft raus“, sagte die 21-Jährige. (dpa, SID)