Bonn – Es war knapp, es war unglücklich – und es entschied sich in der letzten Sekunde des Spiels: Die Telekom Baskets verloren am Dienstagabend in Brindisi ihr zweites Gruppenspiel in der FIBA Champions League beim Tabellenzweiten der italienischen Serie A mit 75:76 (20:27, 23:16, 13:9, 19:24).

Nach dem Auftakterfolg gegen die Spanier aus Saragossa bedeutet dies einen kleinen Dämpfer für die Ambitionen der Bonner, sich erstmals für die Play-offs der besten 16 Teams zu qualifizieren.

Baskets bekommen Adrian Banks nicht in den Griff

Die Baskets kamen gut aus den Startlöchern und gingen durch einen Dunking von Yorman Polas Bartolo zunächst 8:4 in Führung. Aber dann sollte sich schnell herausstellen, dass dies der Abend von einem Mann werden sollte: Von Brindisis Shooting Guard Adrian Banks. Der 33-jährige US-Amerikaner riss die Partie an sich, verwandelte noch im ersten Viertel drei Dreier ohne Fehlschuss und traf auch sonst aus allen Lagen. Die Folge: Von ihm angeführt, drehten die Gastgeber das Spiel mit einem 16:4-Lauf zur eigenen 20:12-Führung.

Banks hatte auch im zweiten Viertel zunächst ein heißes Händchen und markierte beim 36:25 die bis dahin höchste Führung. Insgesamt erzielte der US-Guard in der ersten Halbzeit allein 23 Punkte und traf fünf von sechs Dreiern, am Ende hatte er 31 Punkte und sechs Dreier auf dem Konto. Aber die Baskets bewahrten die Ruhe, kämpften sich zurück in die Partie und machten Korb auf Korb: Als sie beim 41:40 (18.) den nächsten Führungswechsel erzwangen, hatten sie mit 18:4-Punkten die Serie von Brindisi sogar übertroffen. So war die Begegnung zur Pause wieder völlig offen (43:43).

Breunig mit 15 Punkten bester Baskets-Werfer

Der dritten Durchgang war geprägt von verbissenem Kampf, wenigen Punkten beidseits – und Vorteilen für Bonn. Denn der junge US-Center Stephen Zimmerman traf wie schon gegen Saragossa einen Dreier, Martin Breunig, der am Ende mit 15 Punkten bester Bonner Werfer war, legte ein Drei-Punkt-Spiel drauf – und die Gäste führten 56:52.

Im Schlussabschnitt zogen die Bonner sogar auf sieben Zähler weg (59:52, 32.), ehe Brindisi den nächsten Lauf aufs Parkett zauberte: Nach 12:0-Punkten waren die Italiener wieder 64:59 im Vorteil. Bartolo brachte sein Team mit neun seiner 13 Punkten im Schlussviertel wieder ran (71:71). In der Schlussminute steigerte sich die Dramatik: Brindisi ging 14 Sekunden vor Schluss 74:73 in Front, Breunig konterte fünf Sekunden vor dem Ende zum 74:75. Aber mit der Schlusssirene drückte Tyler Stone den Ball im Gewühl um den Rebound zum Sieg durch den Bonner Korb.

In der kommenden Woche folgt mit dem Heimspiel gegen Besiktas Istanbul (Dienstag, 29. Oktober, 20 Uhr) in puncto Stimmung ein Höhepunkt der Vorrunde, da der türkische Club meist Hunderte von Fans aus dem gesamten Bundesgebiet anlockt. Besiktas verlor am Dienstag gegen Saragossa mit 73:74.

Baskets (Pkte/3er): Saibou (8/2), McKinney-Jones (9/1), Subotic (7/1), Lischka (3), Frazier (6), DiLeo (6), Breunig (15), Bartolo (13/1), Binapfl, De Oliveira, Simons (3), Zimmerman (5/1).

Brindisi (Pkte/3er): Banks (31/6), Martin (8), Radosavljevic (5), Zanelli (8/2), Iannuzzi (3), Gaspardo, Campogrande, Thompson (8), Stone (13), Ikangi.