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Start ins neue JahrBaskets mit Chance auf kleine Siegesserie

Lesezeit 3 Minuten
Thomas Kennedy (links) ackert unter den Brettern, doch die Rebounds sind derzeit der Schwachpunkt der Baskets.

Thomas Kennedy (links) ackert unter den Brettern, doch die Rebounds sind derzeit der Schwachpunkt der Baskets.

Nächster Bonner Gegner Braunschweig ist aber die Mannschaft der Stunde in der Basketball-Bundesliga

Was den Telekom Baskets innerhalb der Bundesligaspiele ansonsten regelmäßig gelingt, will während der Saison bislang noch nicht klappen: mal mehrere Erfolge in Serie hinzulegen. Zwei Siege hintereinander schafften die Bonner bislang auch erst einmal, als sie Ende September/Anfang Oktober erst gegen den MBC Weißenfels und dann gegen ALBA Berlin gewannen. Ansonsten folgte auf jeden Sieg prompt eine Niederlage. Das ist auch ein Grund, warum die Baskets im Tabellenmittelfeld noch um einen Playoff-Platz bangen.

Betrachtet man die im Januar anstehenden Aufgaben, könnte der Terminplan den Baskets nun aber womöglich eine kleine Siegesserie erlauben: Die nächsten Gegner gehören mit Braunschweig (Sonntag, 16 Uhr), Hamburg und Frankfurt zu der Kategorie „schlagbar“. Das heißt, den Bonnern könnte im engen Gerangel zwischen Platz sieben (Bonn, 14:12-Punkte) und Rang 12 (Rostock 12:14-Punkte) ein kleiner Befreiungsschlag gelingen.

Allerdings hat sich Braunschweig in den vergangenen Wochen von einer neuen Seite präsentiert: Die Basketball-Löwen, gegen die die Bonner in den bislang 60 direkten Duellen mit 41:19-Siegen eine klar positive Bilanz aufweisen, sind in der Bundesliga so etwas wie die „Mannschaft der Stunde“: In den vergangenen sechs Spielen landeten die Braunschweiger sechs Siege und kletterten auf Rang vier.

Mit einer Ausnahme (dem 80:63 gegen Rostock) waren es aber sämtlich knappe und umkämpfte Erfolge mit einer einstelligen Differenz: Gegen Oldenburg (83:82) und Frankfurt (92:91) gelangen absolute Punktlandungen, gegen Hamburg (91:86), Chemnitz (82:74) und den MBC (76:70) waren die Partien ebenfalls bis zum Ende offen – das relativiert dann etwas den Eindruck einer seit Wochen ungeschlagenen Mannschaft.

Es sind im wesentlichen drei Spieler, die das Braunschweiger Spiel prägen: Dreh- und Angelpunkt ist der litauische Spielmacher Arnas Velicka, der im Schnitt 11,9 Punkte, 4,5 Assists und 3,4 Rebounds beisteuert. Ähnlich vielseitig ist der slowenische Power Forward Luka Scuka, ein beweglicher 2,09-Meter-Mann, der 11,5 Punkte sammelt und 4,9 Rebounds abgreift.

Beim 91:86-Erfolg in Hamburg zeigten Velicka und Scuka, wie wertvoll sie für die Mannschaft sind: Velicka brachte es auf 19 Punkte und acht Assists, Scuka auf 17 Punkte und acht Rebounds. Zuletzt gegen Hamburg bewies Scuka Nervenstärke. Bei 15 verbleibenden Sekunden und 84:84-Gleichstand stieg er an der Dreierlinie hoch und verwandelte eiskalt.

Ob Braunschweig auf Dauer in den Kampf um die Playoffs eingreifen kann, bleibt abzuwarten. Denn es sind ungewohnte Tabellenregionen für die Norddeutschen: In den vergangenen zwölf Jahren stießen sie nur ein einziges Mal ins Viertelfinale vor: 2019 eroberten sie Rang acht nach der Hauptrunde. In den Playoffs scheiterten sie aber mit 0:3 gegen Bayern München gleich in der ersten Runde.

Bonns Headcoach Roel Moors legt nach der wechselvollen Partie gegen Göttingen großen Wert darauf, die Rebounds besser zu kontrollieren. Denn den Kampf um die Abpraller hatte er in den letzten Spielen als einen Schwachpunkt seiner Mannschaft ausgemacht. „Wir haben offensiv sehr lax und ohne Körperspannung gespielt und defensiv beim Rebounding nicht unseren Job gemacht. Und das ist leider nicht das erste Mal“, grummelte der 49-jährige Belgier, nachdem seine Truppe das Ligaschlusslicht Göttingen nach einer komfortablen 24-Punkte-Führung (55:31) wieder bis auf acht Zähler herankommen ließ (72:64).

In einer Statistik sind die Braunschweiger die Nummer eins der Bundesliga: Sie luchsen dem Gegner 9,3 Mal pro Partie den Ball ab. Die Bonner rangieren dort mit 7,6 Steals auf Rang acht.