Bonner besiegen Göttingen mit 80:67 und büßen mal wieder einen großen Vorsprung ein
Pflicht erfülltBaskets feiern glanzlosen Sieg gegen das Kellerkind
Es war kein Spiel für Basketball-Feinschmecker, aber immerhin brachten die Telekom Baskets am Sonntag den Pflichtsieg gegen den Tabellenletzten halbwegs sicher unter Dach und Fach – wenn auch, ohne dabei groß zu glänzen. Vor 6000 Zuschauern im erneut ausverkauften Telekom Dome bezwangen sie im letzten Spiel des Jahres die BG Göttingen mit 80:67 (17:14, 25:13, 20:14, 18:26).
Das Niveau der Partie litt unter einer auf beiden Seiten sehr bescheidenen Trefferquote. Mit einer Ausbeute von 42 Prozent aus dem Feld konnten die Bonner nur deshalb gewinnen, da Göttingen mit 31 Prozent noch deutlich schlechter traf. Bei den Distanzschüssen waren beide gleich schlecht: die Baskets versenkten 21 Prozent ihrer Dreier (7 von 34), die Gäste 20 Prozent (6 von 30). Dass beide mehr als 40 Rebounds schnappten, darf nicht als Indikator für einen erfolgreichen Kampf um die Abpraller fehlgedeutet werden: Wenn es viele Fehlwürfe gibt, ergeben sich zwangsläufig viele Chancen auf Rebounds.
Die Baskets wirkten schon deshalb über weite Strecken des Spiels souverän, da sie gegen den Abstiegskandidaten Nummer eins, der erst ein Spiel gewonnen hat und zwei Siege Rückstand auf Rang 16 hat, nie in Rückstand gerieten. Mit einem 10:0-Lauf bauten sie im zweiten Viertel ihren Vorsprung auf 33:17 aus. Den 15-Punkte-Abstand zur Pause (42:27) vergrößerten sie in der Folge auf 24 Zähler beim 55:31 nach 26 Minuten.
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Da seine Mannschaft aber 16 dieser 24 Punkte bis zum Ende wieder einbüßte, als sie Göttingen im Schlussviertel auf acht Zähler herankommen ließ (72:64), verfinsterte sich das Gesicht von Headcoach Roel Moors wieder deutlich und er sah erneut Anlass für kritische Worte: „Mit dem Sieg bin ich zufrieden – das war es dann aber auch schon. Dass wir erneut so viele Offensivrebounds zulassen, ist inakzeptabel.“
Das habe auch dazu geführt, dass Göttingen irgendwie ins Spiel zurückgekommen sei. „Wir haben Probleme dabei, ein Spiel ohne Schwierigkeiten zu beenden. Das war heute der Fall, auch wenn ich denke, dass der Unterschied zwischen beiden Teams größer war, als die 13-Punkte-Differenz vermuten lässt“, so Moors weiter.
Der Coach musste weiter auf den am Knie verletzten Angelo Allegri verzichten, schickte aber dafür den Youngster Janne Müller für neun Minuten aufs Feld, der dabei seinen ersten Korb für die Baskets-Profis erzielte. Topscorer der Mannschaft war Phlandrous Fleming mit 16 Punkten, der außerdem fünf Rebounds und sechs Assists beisteuerte.
Darius McGhee hatte erneut schwache Trefferquoten (3 von 9 aus dem Feld), kam aber ebenfalls auf fünf Rebounds und sechs Assists. Thomas Kennedy blieb bei seinen sechs Würfen aus dem Feld ohne Fehlschuss und sorgte bei einigen brachial gestopften Dunkings für den größten Unterhaltungswert des Abends.
Nach dem Erfolg gehen die Bonner mit einer Bilanz von 7:6-Siegen ins neue Jahr, in dem es im Januar in der Bundesliga in Braunschweig weitergeht (5.1.) und dann die Play-Ins fürs Achtelfinale in der Champions League folgen. Dort ist der italienische Erstligist Reggiana in einer Serie über maximal drei Spiele der Gegner.
Baskets (Punkte/Dreier): McGhee (9/1), Bähre (6), Griesel (5/1), Fleming (16/1), Soares (4/1), Hume (6/1), Pape (10/2), Thiemann (7), Müller (2), Kennedy (15); Rebounds: 41 (Griesel 8); Assists: 25 (McGhee, Fleming 6); Trefferquote Feld: 42 % (28/66); Dreierquote: 21 % (7/34); Freiwurfquote: 71 % (17/24). Göttingen (Punkte/Dreier): Boeheim (5), Ensminger (6), Wiggins (13), Hammond (3), Ververs (2), Holder (12/2), Schultz (3/1), Jünemann, Mushidi (7/1), Welp (16/2); Rebounds: 47 (Wiggins 18); Assists: 10 (Mushidi 4); Trefferquote Feld: 31 % (19/62); Dreierquote: 20 % (6/30); Freiwurfquote: 62 % (23/37).